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Wie ein kleiner Krimi der mit einem Bild beginnt

in Krimi 17.02.2013 09:36
von tomboth • 7 Beiträge

Hallo
Die Geschichte war ein Beitrag zur Berner Bücherwoche für das Buch "Winterreise" nach Gedichten von Schubert. Grundidee war das Gedicht der
"Der Lindenbaum"



„Entfernt von jenem Ort“

Robert hatte die ihn sehr mitnehmende Nachricht spät in der Nacht erreicht. Seine Mutter Marianne war sehr aufgeregt am Telefon und er konnte hören, wie sie versuchte, ihre Tränen zu unterdrücken. Alles kam einfach zu plötzlich und unerwartet. Robert saß in seinem Hotelzimmer und musste erst einmal nachdenken. Er packte seine Sachen, nein, er warf sie mehr in den Koffer, suchte seine Fotoausrüstung zusammen und verließ so schnell er konnte sein Zimmer. Auf dem Weg zur Rezeption klopfte er ungeduldig an Martins Zimmertür an, ehe er einfach hineinging. Verschlafen saß er in seinem Bett und sah zu Robert auf, der mit gepackten Sachen vor ihm stand. „Eh, was ist los? Du stürmst hier rein mit Sack und Pack. Ist was?“ Robert ging vor dem Bett auf und ab. „Ich muss noch heute nach Deutschland zurück. Den Auftrag schaffst du jetzt alleine. Die meisten Fotos habe ich schon mit und versuche sie mir im Flieger anzusehen und ….“ Robert fehlten auf einmal die Worte und er setzte sich in dem Sessel, wo Martin seine Kleidung reingeworfen hatte. „Ich verstehe immer noch nicht?“ „Mein Onkel ist plötzlich verstorben und meine Mutter schafft es nicht allein … Und ich muss einfach….“ „Was? Wie? …Ich verstehe.“ Martin war aus dem Bett aufgestanden und stand vor Robert. Robert stand mit gesenktem Kopf auf. Er wollte nicht, dass er seine Tränen sieht. „Ich werde dann mal….“ Martin nahm ihn tröstend in seine Arme. „War schon ein toller Kerl dein Onkel André.“ Robert nahm sein Gepäck und verließ das Zimmer. Das Auschecken aus dem kleinen Hotel ging zügig, von hier aus buchte er gleich seinen Flug, der schon in 1 Stunde losging. Bis ins Zentrum brauchte er nicht lange und nach 35 Minuten stand er in der Abflughalle und sah den landenden und startenden Flugzeugen zu. Früher hatte es ihn immer fasziniert dem Schauspiel zuzusehen, als er noch klein war und mit seinem Onkel André zum Flugplatz fuhr, um sich dieses den ganzen Tag anzusehen. Und jetzt? Mit jedem dieser Flugzeuge kamen immer mehr Erinnerungen. Obwohl er sich vorgenommen hatte, die Fotos schon einmal durchzusehen, welche sie für ihre Artikelserie über den Süden der USA verwenden könnten, fand er keinen klaren Gedanken. Immer kamen die Erinnerungen an André. Am frühen Morgen erreichte er endlich das Haus seiner Mutter. Sie liebte die Abgeschiedenheit und Ruhe. Alles war noch dunkel. Leise ging er hinein, stellte im Flur sein Gepäck ab und sah sich um. Obwohl alles wie vorher war, war diese Ruhe heute anders. André hatte seine Zimmer im unteren Teil des Hauses. Nach dem Tod seines Vaters war er nach Jahren auf Drängen seiner Mutter zu ihnen gezogen. Hier hatte er alles, was er brauchte. Im Abstellraum, den niemand brauchte, hatte er sich ein Fotolabor eingerichtet. Immer wenn er von seinen Reisen kam, entwickelte er seine Fotos und schrieb seine Reportagen. Das hatte ihm als Kind gefallen und so wurde er wie André Journalist. Robert öffnete leise die Tür zu seinem Zimmer. Alles lag noch so, wie an dem Tag, an dem er sich verabschiedet hatte. André gab ihnen noch so manchen Tipp, wie sie alles in sich aufnehmen sollten. „Erst muss ein Journalist das Umfeld in sich spüren, nur dann kann er die besten Fotos schießen.“ Hallten in seinen Gedanken die Worte von André. Robert ging ins Wohnzimmer, er wollte seine Mutter nicht wecken. Er schaltet die kleine Lampe an und erschrak. Seine Mutter saß im Dunklen in ihrem Lieblingssessel. „Mom?“ Robert bekam Angst. „Mom!“ Marianne sah ihn müde und schwach an. „Ich konnte nicht schlafen und habe hier auf dich gewartet.“ Schnell ging er zu ihr und hockte sich vor ihr. „Was machst du nur für Sachen? Komm ich bringe dich ins Bett. Schlaf erst mal ein paar Stunden.“ „Ich weiß nicht mein Junge, alles ist auf einmal so leer um mich.“

Robert hatte schon das Essen fertig, als seine Mutter hinter ihm stand. „Schön, dass du da bist.“ Sie lehnte sich an seinen Rücken und konnte die Wärme durch das Hemd spüren und leise seinen Herzschlag hören. Sie half ihm den Tisch zu decken und Robert holte das Mittagessen aus der Küche. Dampfend stand es vor ihnen, aber ihre Teller blieben leer. Keine von ihnen konnte Essen. Marianne strich über Roberts Hand, stand auf und ging in die kleine Bibliothek. Robert folgte ihr. „Darf ich dich fragen, was…?“ Ein müdes Lächeln konnte Robert sehen. „Was ist passiert?“ Marianne sah ihn in seine Augen. Er hatte die gleichen Augen wie ihr Bruder. „Einen Tag später, nach eurer Abreise bekam er kurzfristig von seiner Zeitung einen Auslandsauftrag. Der eigentliche Journalist, ich weiß den Namen jetzt nicht, war krank geworden. Der Flug war schon gebucht, die Ausrüstung war schon da. Obwohl ich ihn immer darum gebeten hatte, solche Aufträge nicht anzunehmen flog er hin. Es sollte dann diesmal auch sein Letzter sein … Und die Ironie des Ganzen, es wurde sein letzter Auftrag.“ Tränen rollten Mariannes Wangen herab. „Warum musste er auch wieder darunter fliegen? In allen Nachrichten war von Unruhen und Bürgerkrieg die Rede. Aber nein, er musste dort hin. … Versprich mir, dass du solche Aufträge nicht annimmst! Bitte!“ „Mom, …“ „Versprich es lieber nicht, weil ich nicht weiß, ob du es einhalten kannst oder du mich später deswegen belügen musst.“ Robert schenkte für jeden etwas zu trinken ein. „Er war sehr stolz auf dich und hatte dich auch um den Auftrag beneidet. Er war schon richtig gespannt, was ihr alles erzählen würdet und wie eure Fotos werden würden. Er und dein Vater waren sehr stolz auf dich. … Und jetzt? ... Zwei Tage vor seiner Rückkehr hatte er irgendein Treffen. Die anderen hatten ihn gewarnt. Aber du kanntest ihn ja. Er fuhr trotzdem. Auf dem Rückweg sind sie dann in einen Hinterhalt gekommen. Halb tot, halb lebend kam er dann zurück. Im Krankenhaus hat er mir immer noch Hoffnung gemacht. Einen Tag später kam dann seine Ausrüstung und er wollte unbedingt seine Filme und Kassetten haben. Ich wollte gerade zu ihm, da kam dann der Anruf.“ Marianne hatte, während sie über André sprach, mit den Tränen kämpfen müssen, aber jetzt war keine Kraft mehr da, die sie zurückhalten konnten. Robert setzte sich auf die Sessellehne und drückte sie an sich.

Nach der Beisetzung hatte Marianne langsam wieder ihre Kraft zum Leben zurückgewonnen. Robert und sie räumten in Andrés Zimmer auf, aber das Durcheinander in seinen Regalen und auf seinem Schreibtisch ließen sie unberührt. Marianne sah auf den Kalender. Es war nun wieder August. „Was hast du Mom?“ Sie zeigte auf den Kalender. „Ja, es ist August. Und?“ „Sieh genauer hin.“ Robert stand vor dem Kalender. „Da ist was angezeichnet. Und warum?“ „Gute Frage. Ich habe es nie in Erfahrung bringen können, was das zu bedeuten hat. Immer im August ist André zur selben Zeit verreist. Wohin, hat er nie gesagt. Aber ich habe auch nie gefragt. Warum eigentlich? Ich weiß es nicht.“ Marianne verließ das Zimmer und ging in die Küche. „Hatte Onkel André eine heimliche Geliebte?“ Murmelte Robert leise vor sich hin. Verheiratet war er nie, er war nur mit seinem Beruf verheiratet, das wusste ja jeder. Marianne kam plötzlich ins Zimmer gelaufen, ging zum Regal, zog eine Schublade auf und holte ein Kästchen heraus. „Entschuldige, das habe ich fast vergessen. Das sollte ich dir geben.“ „Wie?“ „Ich kann es dir nicht sagen. Er sprach nur kurz davon. Du würdest es verstehen. Mehr kann ich nicht sagen.“ „Aber warum?“ „Ich weiß es nicht. Sieh einfach mal rein.“ Robert setzte sich an den Schreibtisch und öffnete es vorsichtig. Es lagen Schreibmaschinenseiten, Fotos und ein kleines Fotoalbum darin. Robert überflog die Seiten. Wollte er eine große Reportage schreiben oder ein Buch? Die Fotos sagten ihm auf dem ersten Blick nichts. Das Album weckte schon mehr sein Interesse. Als Titel hatte André „Entfernt von jenem Ort“ geschrieben. Was sollte das bedeuten. Robert nahm alles mit zu seiner Mutter. Nach dem Essen sahen sie sich die Dinge gemeinsam an. Auf den Seiten hatte André etwas von einer Reise zu einer Ausgrabung geschrieben. Aber es stand weder Datum noch Ort dabei. Also könnte es überall gewesen sein. Marianne sah sich die Fotos an und schüttelte bei jedem Foto mit dem Kopf. Was auf den Bildern zusehen war, sagte ihr nichts. Sie nahm sich das kleine Album vom Tisch. Auch sie wunderte sich über den Titel. Sie begann darin zu blättern, aber irgendwas stimmte nicht. Sie sah Robert nachdenklich an. „Was ist Mom?“ „Ich kann es dir nicht sagen, aber irgendwie ist das etwas eigenartig. Hier!“ Sie legte das Album offen auf den Tisch. Robert sah sich das Bild an. Er blätterte weiter und weiter. Auch er konnte es nicht verstehen, was es zu bedeuten hatte. Es war immer das gleiche Bild. Abends saßen sie noch ein wenig zusammen und ließen alte Erinnerungen zum Leben erwachen. Spät gingen sie dann zu Bett. Robert nahm sich noch einmal die Seiten vor und las sie gründlicher. André beschrieb seine Zeit bei dieser Ausgrabung. Den Namen nach konnte es in Frankreich sein. Aber wo? Er nahm noch einmal das merkwürdige Fotoalbum und sah sich die Bilder an. Auf den ersten Blick ein einfaches Landschaftsbild. Im Hintergrund ein Wald. Im Vordergrund ein einzelner Baum und eine Art Brunnen davor. Ein Motiv für eine Postkarte eben. Robert blätterte um. Das gleiche Bild. Er blätterte zurück und wieder zu dem auf der Seite. Robert stutzte. Das Gleiche tat er jetzt mit dem nachfolgenden Bild, von dem, was er sich gerade angesehen hatte. Roberts Herz begann schneller zu schlagen. Mit einem Mal sprang er auf und lief mit dem Album ins Zimmer seiner Mutter. Als er hineinstürmte, brannte noch das Licht der Nachttischlampe, aber sie war mit der Brille auf der Nase beim Lesen eingeschlafen. „Mom ich hab´s rausgefunden!“ Marianne erschrak. „Wie? Was hast du herausgefunden, dass du mich so erschrecken musst.“ Robert setzte sich neben ihr mit auf das Bett. „Sieh dir die Bilder an. Mach schon.“ Marianne sah sich wieder die Fotos an. „Und?“ „Fällt dir nichts auf? Sieh genau hin.“ Marianne sah sich die Bilder wieder und wieder an. Aber sie wusste nicht, was es soll. „Es sind doch immer die gleichen Bilder. Wald, Baum und Brunnen. Und was ist da nun so Bewegendes dran?“ „Viel! Es ist nicht immer das gleiche Bild! Sie sind alle unterschiedlich. Hier!“ Robert zeigte ihr auf dem einen Bild einen bestimmten Punkt. Auf dem Nächsten war das, was er ihr zeigte verändert oder nicht mehr da. „Ist ja eigenartig“ Marianne verglich die Bilder. „Und was bedeutet das alles?“ „Du hast gesagt, er ist jedes Jahr zur gleichen Zeit verreiste ohne zu sagen wohin. Stimmt doch? Oder? Ich kann dir sagen wo er war. An diesem Ort!“ Robert tippte auf das Bild. „Aber warum?“ „Das hängt mit dem zusammen, was er geschrieben hat. Du weißt doch die Seiten. Und mit dem Titel hat es auch noch was auf sich. Davon bin ich überzeugt!“ Marianne las sich den Titel noch einmal und musste lachen. „Ich weiß, was das zu bedeuten hat. Dein Onkel liebte Schubert und mich hat er fast wahnsinnig damit gemacht. Das ist aus einem Gedicht oder Lied von Schubert. Aber können wir damit morgen weitermachen, ich bin müde.“ Robert lächelte, gab seiner Mutter ein Kuss auf die Stirn und ging auch schlafen.

Robert saß noch etwas müde am Tisch. Es hatte ihm keine Ruhe gegeben. Schon nach dem Aufstehen hatte er Martin angerufen, dass er für ihn etwas in Erfahrung bringen sollte. Marianne kam aus der Küche mit Kaffee und sah, wie Robert wieder das Album in den Händen hatte und blätterte. Marianne sah ihm lächelnd zu. So waren sie beide, wenn er und ihr Bruder etwas gefunden hatten, was sie nicht losließ, waren sie dann in ihrer Arbeit vertieft, dass sie alles um sich herum vergaßen. Leise schob sie ihm eine Tasse Kaffee zu. Robert erschrak. „Oh entschuldige, ich habe nicht gemerkt….“ „Schon gut. Und kommst du weiter?“ „Ich glaube schon. Mal sehen was Martin rausgefunden hat. Er wollte noch kommen.“ „Wann?“ Robert sah sie verlegen an. „Mich stört es nicht wenn er kommt, aber er hat ja immer so einen Appetit, da kann ich schon mal was vorbereiten.“ Marianne kannte Martin auch schon seit Jahren. Er und Robert haben zusammen ihren Beruf erlernt, studiert und sind viel rumgereist. Martin war auch schon ein Teil ihrer Journalistenfamilie. Wie auf Stichwort klingelte es und Martin kam ins Haus. Marianne begrüßte er wie immer mit einer Umarmung. „Setz dich. Du hast ja wie immer ein wenig Hunger. Oder?“ Martin lächelte zustimmend. „Also was hast du.“ Nu bleib mal locker. Es gab in der Zeit, nur zwei Aufgrabungen wo dein Onkel als Journalist darüber geschrieben hat. Beide waren in kurzen Abständen.“ Martin holte eine Karte hervor und hatte die Orte schon angestrichen. „Ist aber schon eine Ewigkeit her mein Freund, schlappe 30 Jahre. Und warum willst du das nun wissen? Hättest ja mal selbst nachsehen können.“ „Ich hatte hiermit zu tun und bin erst jetzt drauf gekommen.“ Er schob Martin die Fotos und das Album zu, der auch sich auch gleich alles ansah und ihn genauso fragend anblickte, wie Marianne, als sie das Album durchblätterte. „Wenn du meinst. Du wirst schon wissen, was alles zu bedeuten hat.“ Marianne kam mit Kaffee und Frühstück. Marianne nahm das kleine Album und sah sich das erste Foto noch einmal an. Plötzlich tippte sie sich an die Stirn. „Ich hab es!“ Robert und Martin verharrten ihrer Haltung und sahen sie groß mit fragenden Augen an. „Was hast du?“ Marianne musste grinsen. „Das Bild, der Titel und dann seine Vorliebe für Schubert. Dass ich da nicht gleich draufgekommen bin.“ „Mach es doch nicht so spannend Mom.“ Ehe sie etwas sagte stand sie auf ging in Andrés Zimmer. Sie kam mit einem kleinem, abgegriffenen Buch zurück, suchte darin eine bestimmte Seite und legte es offen auf den Tisch. „Das alles hier hat bestimmt eine Verbindung.“ Martin zog das Buch heran. Vor ihnen lag ein Gedichtband und es war aufgeschlagen bei dem Gedicht, „Der Lindenbaum“ von Schubert. „Die Bilder in dem Album. Was sieht man? Na?!.“ Robert schlug das Album auf. „Du hast recht. Das ist nicht nur irgendein Bild, das hat mit dem hier zu tun.“ Dabei tippte er auf das Gedicht. Martin nahm das Buch und überflog die Verse. „Na ja, wer es mag.“ Aber etwas weckte seine Aufmerksamkeit. Es war nur schwach zu sehen, aber man konnte noch etwas erkennen. „Wer ist eigentlich „L“? “ Marianne und Robert sahen ihn fragend an. „Wie kommst du denn darauf?“ „Dann sieh selber.“ Er gab Robert das Buch. „Da unten, ganz schwach. Siehst du es?“ Robert drehte das Buch, dann konnte er es auch lesen. „Für meine L und dem Beginn“. Er gab es Marianne. Mit ihrer Lesebrille konnte sie es jetzt auch erkennen. André gab ihnen mehr Rätsel auf, als man denken konnte. Marianne wollte das Buch wieder auf den Tisch legen, dabei fiel es vom Tisch. Ein Sammelsurium von Zetteln rutsche heraus. Schnell bückte sie sich. „Das war er, in jedem seiner Bücher Zettel über Zettel mit irgendwelchen Notizen.“ Robert hockte sich zu ihr und sammelte alles wieder zusammen und legte alles nebenbei auf den Tisch, während Martin alles wieder versuchte zu sortieren. „Marianne, du warst ja mal ein hübsches Mädchen.“ Marianne sah erschrocken auf. „Wie kommst du denn darauf?“ Martin schob ein schon älteres Foto über den Tisch. Marianne setzte die Brille wieder auf und sah es sich an. „Das bin ich nicht! Ich kenne das Mädchen nicht.“ Sie drehte das Foto um. Kein Datum, wie sonst auf Andrés Fotos nur ein Satz. „Meine liebe L“. „Nun wissen wir wie diese „L“ ausgesehen hat. Ja er hatte schon immer Geschmack. Aber er hat nie davon gesprochen.“ Robert und Martin sahen sich das Foto genauer an. Der Hintergrund kam ihnen bekannt vor. Konnte es sein, dass dies alles mit dem Album zu tun hatte? Das saßen sie nun und wussten auf einmal nicht, was das alles zu bedeuten hatte. Wer war sie? Wo war sie? Was hatte dies alles hier mit André zu tun? Fragen über Fragen und keine Antwort.

„Bist du dir sicher, dass ihr es versuchen wollt?“ Marianne klang besorgt. Robert nahm sie in seine Arme. „Mom. Es lässt mir keine Ruhe. Martin und ich haben alles genau geplant. Erst mit dem Flieger nach Paris und dann mit einem Auto weiter. Ein Freund von uns leiht uns seinen Wagen. Wir fahren zu den beiden Orten, wo André mal war. Vielleicht finden wir was. Ich melde mich jeden Tag. Versprochen!“ „Ich weiß nicht, ob es richtig ist. Es war sein Leben über dass er zwar wenig gesprochen hat, aber sollten wir es nicht ruhen lassen?“ „Ich glaube er wollte es so, sonst hätte er nicht darauf bestanden, dass du mir alles gibst. Ich passe schon auf.“ Robert gab ihr einen Kuss auf die Stirn und ging zum Taxi, das schon wartete. Ihr Flug war schneller vorüber als sie dachten. In der Zeit hatten sie ihre Reiseroute festgelegt und noch über ihre Artikelserie gesprochen, die bei den Lesern gut angekommen war. Im Stillen hofften beide wieder auf solch einen Auftrag. Der Tag in Paris war noch jung, so streiften sie durch die Stadt und besuchten ihre Kollegen in einigen Redaktionen. Hier und da bekamen sie noch ein paar Auskünfte zu ihrer Reise. Den eigentlichen Grund verschwiegen sie. Pierre hatte schon alles vorbereitet, so konnte sie schon früh auf ihre Reise zurück ins Leben von André gehen. Auf den Rastplätzen sahen in ihrer Karte nach, welche Richtung sie nehmen mussten. Das erste Ziel lag vor ihnen, dann aber die Enttäuschung, durch umfassende Bauarbeiten war hier erst mal nicht weiter zukommen. Also fuhren sie weiter in Richtung Südfrankreich. Abwechselnd fuhren sie die starre Autobahn. Damit sie vorankommen, wollten sie unterwegs keinen längeren Aufenthalt. Einer fuhr und der andere schlief, auch wenn es für den Fahrer langweiliger war als schon so nur zu fahren. Mitten in der Nacht kamen sie durch eine kleine Ortschaft. Das Auto stoppte vor einem kleinen Hotel. Martin sah sich verschlafen um. „Sind wir schon da?“ „Fast. Den Ort von damals gibt es wohl nicht mehr so. Ich bin hier schon ein paar Mal vorbei gekommen, aber das Dorf oder die Stadt habe ich nicht gefunden. Wir bleiben die Nacht erst mal hier.“ Sie nahmen nur ihre Reisetaschen mit dem Nötigsten und gingen hinein. Ein älterer Mann saß an der Rezeption und sah sie verwundert über seine Brille an. „Äh… Ja… .“ Stotterte Martin vor sich hin. Französisch war nicht sein Ding. Robert fragte auf Landessprache stockend nach einem Zimmer. Der ältere Mann grinste. „Sie können auch Deutsch oder Englisch sprechen, ich verstehe sie schon.“ „Gott sei Dank.“ Martin war erleichtert. „Haben sie noch zwei Zimmer?“ Er sah nach. „Hm sieht schlecht aus. Wir haben nur wenige Zimmer. Aber ich habe noch ein Doppelzimmer. Geht das auch?“ Er drehte sich um und legte den Schlüssel auf den Tresen. „Nehmen wir!“ Martin griff sich den Schlüssel und sah sich um. „Treppe hoch, dann links.“ „Danke!“ Und schon stolperte er die schmale Treppe hinauf. Robert erledigte die Anmeldung. „Bleiben sie länger?“ „Kann ich nicht sagen. Wir suchen etwas und jemanden.“ „Schlafen sie erstmals und beim Frühstück können wir ja über ihre Suche sprechen, vielleicht kann ich helfen.“

Alles hatte so gut begonnen und nun kam schon am ersten Tag eine Enttäuschung. Gemeinsam irrten sie durch den kleinen Ort. Das Dorf was sie suchten gab es einfach nicht mehr. Das Gebiet wurde neu erschlossen und das Alte musste mit den Jahren dem Neuen weichen. Wo es zu Andrés Zeiten noch Landschaften gab, waren heute Firmen und neue Städte aus dem Boden gestampft wurden. Auch an das Mädchen auf dem Bild konnte sich keiner der Älteren erinnern. Und nun? Betrübt saßen sie am Tisch. „Kopf hoch Alter! Eine Chance haben wir noch! Und wenn es da auch nichts gibt, haben wir es aber versucht.“ Da es schon spät war reisten sie erst am nächsten Morgen ab. Der ältere Herr gab ihnen noch einen Tipp, wie sie fahren sollten. Weg von der Autobahn, einfach übers Land fahren, da würden sie besser an ihr Ziel kommen. Er hatte für sie einen typisch französischen Verpflegungskorb fertiggemacht und stellte ihn auf den Tresen. Käse, Brot und Wein liebten nun mal die Franzosen. Robert bedankte sich und los ging es wieder. Aber diesmal fuhren sie bis es Abend wurde, rasteten und schliefen ehe es weiter ging. Sie brauchten deswegen zwar länger, genossen aber die Ruhe. Am späten Nachmittag erreichten sie ihr Ziel. Als sie ausstiegen sahen sie sich um. Auch hier hatten die Jahre, seid dem André hier war vieles verändert. In dem kleinen und einzigen Hotel versuchten sie Zimmer zubekommen. Am Empfang stand eine junge Frau und begrüßte sie freundlich. Diesmal sprach Robert gleich mit ihr. Nach den ersten Worten sah sie ihn schmunzelnd an. „Sie wollen ein Zimmer“ Klang ihre Stimme freundlich mit französischem Akzent. „Ja“ Robert und Martin waren erleichtert. „Ich habe aber nur ein Doppelzimmer frei. Geht das auch?“ Martin sah Robert grinsend an. „Klar geht das.“ Sie holte den Schlüssel aus dem Fach und legte ihn auf das Anmeldebuch. Erst schrieb Martin, dann Robert. Sie drehte das Buch zu sich. „Gut, dann kommen sie bitte.“ Das Zimmer war hell und geräumig. „Sollten sie noch etwas essen wollen, kann ich einen kleinen Imbiss vorbereiten. Abendessen gibt es ab 19.00 Uhr, unsere Köchin kommt dann erst.“ Beide bedankten sich und leise verließ sie das Zimmer. „Flotter Käfer“ Martin pfiff leise vor sich hin. Das Essen sah köstlich aus und Martin schaufelte sich gleich eine große Portion auf seinen Teller. Robert sah sich beim Essen die verschiedenen Bilder an den Wänden an. Jemand tippte ihn leicht auf die Schulter, dass er erschrak. „Oh entschuldigen sie Herr Hendricks meine Mutter möchte sie mal kurz sprechen, wenn sie mit dem Essen fertig sind. Geht das?“ Er nickte zustimmend und sah schulterzuckend Martin an. Robert stand am Tresen, aber niemand war zu sehen. „Entschuldigen sie bitte.“ Robert sah sich um. „Gern.“ „Ich wollte nicht indiskret sein, aber als ich ihren Namen gelesen habe, machte mich das schon neugierig.“ „Wenn ich ihnen helfen kann.“ „Sind sie mit Herrn André Hendricks verwandt?“ Robert sah sie überrascht mit großen, fragenden Augen an. „Er war mein Onkel. Wieso?“ „Wie soll ich sagen. … Er hat hier jedes Jahr immer ein Zimmer reserviert. Ich habe seine Sachen dann reingebracht, aber diesmal kam er nicht. Können sie mir sagen ob etwas passiert ist?“ Robert war aufgeregt. „Leider muss ich ihnen mitteilen, dass er verstorben ist. …“ Die Frau sah ihn mit großen, sich Tränen füllenden Augen an. „Tut mir leid, dass ich so indiskret war. Entschuldigen sie bitte.“ Robert sah ihr nach, wie sie in einem Zimmer verschwand. Sie waren richtig hier! Robert musste schnell zu Martin zurück, als die Frau wieder zu ihm kam. „Entschuldigung, ich musste die Nachricht erst einmal… Möchten sie das Zimmer von ihrem Onkel nehmen. Es sind einige persönliche Dinge schon oben, die er immer hier ließ und wenn er dann kam, hatte er schon alles hier.“ Robert nickte. Sie holte den Schlüssel und zeigte ihm das Zimmer. Es war wie ihres hell und geräumig. Auf dem Tisch lag ein kleiner Koffer. „Ich lass sie dann mal alleine.“ Leise schloss sie die Tür. Robert setzte sich an den Tisch und sah den Koffer minutenlang an. Sollte er ihn öffnen? Es waren Andrés persönliche Dinge, die keiner kannte und von denen auch niemand wusste. Klackend sprangen die Kofferverschlüsse auf. Darin lagen Alben mit Fotos, die er noch nie gesehen hatte. Fotos von André und dem Mädchen, als sie jung waren und älter wurden. Eine Mappe voll mit Schreibmaschinenseiten. Robert musste lächeln. André konnte sich nicht daran gewöhnen mit der Zeit zu gehen. Heute hat jeder einen Computer oder Laptop, aber er schrieb weiter auf seiner Schreibmaschine. Er hörte Martin auf dem Flur nach ihm rufen. Schnell öffnete er die Zimmertür. „Wo steckst du denn? Was machst du in dem Zimmer? Unseres ist dahinten!“ „Komm rein.“ Robert zog Martin ins Zimmer. „Hier war André jedes Jahr und das ist sein Zimmer, was er dann immer reserviert hatte. Wir sind richtig.“ Martin sah sich um. „Echt? Ich fasse es nicht? Und was ist das da?“ Er zeigte in Richtung Koffer. „Das sind Sachen, die hier waren und er nie mitgenommen hatte. Fotos und Seiten über Seiten. Ich bin ganz aus dem Häuschen. Ich muss erst mal anrufen sonst macht sich meine Mutter Sorgen.“ Bis spät in der Nacht sahen sie sich alles an und planten gleich den nächsten Tag. Die Stelle, wo damals die Ausgrabungen stattfanden, fanden sie, aber heute war hier eine Gartenanlage. Nur eine kleine Stele erinnerte an den Fund von damals. Mit Andrés Fotos in den Händen suchten sie weiter. Sie waren vor dem Ort, wo sich in der Ferne eine Baustelle abzeichnete. Aber dem Wald oder auch Wäldchen und den Brunnen fanden sie nicht. Sie gaben nicht auf. Es war ja erst der erste Tag. Sie gingen zu dem kleinen Park zurück und suchten sich einen schattigen Platz um sich die Fotos wieder anzusehen. Scheinbar war es ein beliebter Ort, den hier und da saßen ältere Menschen oder spielten mit ihren Stahlkugeln. Martin nahm sich ein Foto sprang auf, ging zu den Leuten und zeigte ihnen das Bild. Eine ältere Frau sah es sich lange an und erzählte Martin etwas. Schnell winkte er Robert zu sich. Als beide vor der Frau standen, wurden sie unsanft beiseitegeschoben. „Lassen sie meine Frau zufrieden!“ Donnerte die raue Stimme in einem guten Deutsch. „Ich habe gehört, dass Fremde hier sind. Was wollen sie von uns?“ Robert wollte die beiden nicht aufregen. „Wir wollten nur eine Auskunft.“ Sprach er leise und beruhigend, dann zeigte er dem Mann das Bild. Er sah es nur kurz an. „Ist weg. Gibt es nicht mehr. Zufrieden.“ „Wie weg?“ „Junger Mann. Vieles ist seit einiger Zeit nicht mehr da.“ Die Frau sprach sehr leise. „Erst wurde der Wald immer weniger, dann war nur noch der Baum da und zum Schluss wurde der Brunnen zugeschüttet und die Steine irgendwo hingeworfen. Von unserem kleinen Ort ist auch nicht mehr viel geblieben. Entschuldigen sie meinen Mann, aber mein Gaston ist misstrauisch. Immer wenn Fremde kommen, geht etwas von Früher verloren.“ Martin tippte Robert an und zeigte ihm das Mädchenbild. Mit dem Kopf zeigte er ihn an, er sollte danach fragen. Er gab der Frau das Bild. Sie sah es an, gab es ihm gleich wieder. „Bitte gehen sie jetzt.“ Gaston wollte aufbrausen, aber sie hielt ihn zurück und sprach leise zu ihm. Hat sie das Mädchen erkannt? Für den ersten Tag war es genug. Langsam gingen sie ins Hotel zurück. Martin suchte die Frau vom Vortag. Das junge Mädchen sagte ihm, dass ihre Mutter erst spät wieder im Haus wäre und sie ihr sagen könnte, dass er sie sprechen wollte. Ein leises Klopfen ließ sie aufmerksam werden. Die Mutter des jungen Mädchens stand in der Tür. Schnell boten sie ihr Platz an, ehe sie sie mit fragen überhäuften. Sie nahm das Bild von dem Mädchen und wusste wer es war. „Es ist Lauranne. Ihr Onkel und sie hatten sie hier kennengelernt. Sie wollte ihre Sprache besser lernen und ihr Onkel half ihr dabei. Er sagte immer zu ihr, dass man mit klassischer Literatur und Gedichten eine Sprache besser erlernen kann. Als er ihr ein Gedicht beibrachte und ihr half es auswendig zu lernen, stand sie auf und ging mit ihm zu ihrem Lieblingsplatz.“ Robert öffnete das Album. „Ja, das war er.“ Tränen füllten ihre Augen. „Ich habe sie da immer gesehen. Jedes Jahr kam dann ihr Onkel her und immer gingen sie dort hin. Aber alles ändert sich, deswegen hatte er immer ein Foto gemacht. Ich habe sie auch alle noch.“ „Was war dann?“ „Die Leute fingen an zu reden. Laurannes Familie spielte im Krieg eine unschöne Rolle. Ihr Großvater, na ja. Man wollte nicht, dass sie mit einem Deutschen zusammen ist und machten ihr das Leben schwer. Davon hat sie André nie etwas gesagt. Ich wollte ihr helfen und habe mit ihm geredet. Er wollte sie mitnehmen, heiraten, aber sie wollte es nicht. … Dann zu allem Unglück, der Leute wegen, bekam sie einen Jungen von André, der es nie erfahren sollte. … Jedes Jahr, wenn er zu ihr kam, war der Junge bei ihrer Schwester. Er müsste jetzt so an die 30 Jahre sein. … Jedes Mal wenn André hier war gingen sie zu ihren Brunnen, dann war alles weg, abgerissen. Das war auch das schlimmste Jahr für beide. André erfuhr von ihren gemeinsamen Sohn, den er noch nie gesehen hatte. Es gab Streit und André verließ noch in der Nacht das Hotel und reist ab. Das Jahr darauf hatte sie gewartet, aber er kam nicht. … Ein Jahr später stand er wieder hier im Hotel. Jeder der ihn kannte wich ihm aus. Lauranne war schwer erkrankt und kurze Zeit darauf verstorben. Erst jetzt begegneten sich Vater und Sohn an ihrem Grab. René machte ihm kaum Vorwürfe. Dann kamen beide in den letzten Jahren auf eine ungewöhnliche Idee. Sie fingen an etwas zu bauen. Was kann ich ihnen nicht sagen?“ Sie machte eine Pause. „Wo finden wir René?“ „Ich rede erst einmal mit ihm. Ihr Onkel war ein guter Mann. Ich werde ihn auch vermissen.“Robert und Martin warteten auf René. Er brauchte noch etwas Zeit um sich mit ihnen zu treffen. Robert sah sich um, als ein großer und schlanker Mann auf sie zukam. „Ich nehme mal an, sie wollten mich treffen?“ „Wenn es keine Umstände macht.“ „Im Gegenteil auch ich möchte einiges Wissen. Kommen sie wir fahren zu unserem Haus.“ Auf der Fahrt sprach kaum jemand ein Wort. Weit ab von dem Ort standen noch vereinzelte Häuser mit großen Gärten. Hier lebte damals also Lauranne? Im kühlen Wohnzimmer bot René ihnen etwas zu Trinken an. Nur langsam kamen sie ins Gespräch. Alles drehte sich um André und Lauranne. René und Robert waren so in ihrem Gespräch vertieft, dass sie Martin ganz vergaßen, der in seinem Sessel leise vor sich hin schnarchte. Die folgenden Tage zeigte René ihn alles, was sie sehen wollten um mehr über André und Lauranne zu erfahren. Robert wollte ihr Grab besuchen. René sah ihn betrübt an. „Das Grab gibt es nicht mehr. Der Friedhof wurde damals verlegt und einige der Gräber waren nicht mehr dabei.“ Robert war enttäuscht. Er wollte für Lauranne Blumen auf ihr Grab legen. „Kommen Sie.“ René fuhr mit ihnen zum Haus zurück. Er führte sie durch den Garten und blieb vor einer alten Steinmauer mit einer verwitterten Tür stehen. „Sie haben bestimmt gehört, dass André und ich etwas gebaut haben. Kommen sie, ich zeige es ihnen.“ Er öffnete die knarrende Tür. Dahinter lag wieder ein kleinerer, aber ganz besonderer Garten. Auf der Wiese stand nur ein Baum in voller Blätterpracht und davor aus alten, verwitterten Steinen ein Brunnen. „Lauranne hatte ihren Platz immer geliebt und auch André. Nach dem alles abgerissen war suchten wir die Steine, die verstreut herumlagen zusammen und haben das hier für sie gebaut. Robert ging naher an den Baum. Er fand ein Messingschild und sah sich zu René um. „Sie sehen richtig. Es war ihr Lieblingsgedicht und als Kind habe ich es immer wieder gern gehört und wenn sie dann von meinem Vater sprach.“ Robert sah wieder den Baum an. Zwischen seinen Wurzeln konnte er eine Steinurne erkennen. „Dank ihres Onkels ist es mir gelungen noch vor der Grabverlegung ihre Urne zu bekommen, damit sie hier ihre Ruhe finden kann.
Robert saß nachdenklich im Garten des Hotels. Alles hatte nur mit einem Bild angefangen und jetzt hatte er den Sohn von André gefunden, von dem niemand was wusste. Aber warum? Eine Antwort würde er wohl nie finden. Robert ging dieses Gedicht vom „Lindenbaum“ nicht aus dem Kopf. Für André war es nicht nur ein Gedicht, es war Teil seines Lebens. Er ging in das Zimmer holte das Album heraus, legte ein paar Bilder von André hinein und schrieb unter dem Titel noch eine Zeile aus dem Gedicht dazu. René war am nächsten Morgen gleichgekommen. Alle drei fuhren zum Haus und gingen zum Brunnen. Robert griff in seine Tasche und zog das Fotoalbum heraus. Neben der Urne versuchte er etwas Erde freizubekommen. René gab ihm eine kleine Schaufel. „Du findest Ruhe dort“ las er die letzte Zeile, die er geschrieben hatte, und begrub es neben Lauranne.

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