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  • Thema von tomboth im Forum Krimi

    Hallo
    Die Geschichte war ein Beitrag zur Berner Bücherwoche für das Buch "Winterreise" nach Gedichten von Schubert. Grundidee war das Gedicht der
    "Der Lindenbaum"



    „Entfernt von jenem Ort“

    Robert hatte die ihn sehr mitnehmende Nachricht spät in der Nacht erreicht. Seine Mutter Marianne war sehr aufgeregt am Telefon und er konnte hören, wie sie versuchte, ihre Tränen zu unterdrücken. Alles kam einfach zu plötzlich und unerwartet. Robert saß in seinem Hotelzimmer und musste erst einmal nachdenken. Er packte seine Sachen, nein, er warf sie mehr in den Koffer, suchte seine Fotoausrüstung zusammen und verließ so schnell er konnte sein Zimmer. Auf dem Weg zur Rezeption klopfte er ungeduldig an Martins Zimmertür an, ehe er einfach hineinging. Verschlafen saß er in seinem Bett und sah zu Robert auf, der mit gepackten Sachen vor ihm stand. „Eh, was ist los? Du stürmst hier rein mit Sack und Pack. Ist was?“ Robert ging vor dem Bett auf und ab. „Ich muss noch heute nach Deutschland zurück. Den Auftrag schaffst du jetzt alleine. Die meisten Fotos habe ich schon mit und versuche sie mir im Flieger anzusehen und ….“ Robert fehlten auf einmal die Worte und er setzte sich in dem Sessel, wo Martin seine Kleidung reingeworfen hatte. „Ich verstehe immer noch nicht?“ „Mein Onkel ist plötzlich verstorben und meine Mutter schafft es nicht allein … Und ich muss einfach….“ „Was? Wie? …Ich verstehe.“ Martin war aus dem Bett aufgestanden und stand vor Robert. Robert stand mit gesenktem Kopf auf. Er wollte nicht, dass er seine Tränen sieht. „Ich werde dann mal….“ Martin nahm ihn tröstend in seine Arme. „War schon ein toller Kerl dein Onkel André.“ Robert nahm sein Gepäck und verließ das Zimmer. Das Auschecken aus dem kleinen Hotel ging zügig, von hier aus buchte er gleich seinen Flug, der schon in 1 Stunde losging. Bis ins Zentrum brauchte er nicht lange und nach 35 Minuten stand er in der Abflughalle und sah den landenden und startenden Flugzeugen zu. Früher hatte es ihn immer fasziniert dem Schauspiel zuzusehen, als er noch klein war und mit seinem Onkel André zum Flugplatz fuhr, um sich dieses den ganzen Tag anzusehen. Und jetzt? Mit jedem dieser Flugzeuge kamen immer mehr Erinnerungen. Obwohl er sich vorgenommen hatte, die Fotos schon einmal durchzusehen, welche sie für ihre Artikelserie über den Süden der USA verwenden könnten, fand er keinen klaren Gedanken. Immer kamen die Erinnerungen an André. Am frühen Morgen erreichte er endlich das Haus seiner Mutter. Sie liebte die Abgeschiedenheit und Ruhe. Alles war noch dunkel. Leise ging er hinein, stellte im Flur sein Gepäck ab und sah sich um. Obwohl alles wie vorher war, war diese Ruhe heute anders. André hatte seine Zimmer im unteren Teil des Hauses. Nach dem Tod seines Vaters war er nach Jahren auf Drängen seiner Mutter zu ihnen gezogen. Hier hatte er alles, was er brauchte. Im Abstellraum, den niemand brauchte, hatte er sich ein Fotolabor eingerichtet. Immer wenn er von seinen Reisen kam, entwickelte er seine Fotos und schrieb seine Reportagen. Das hatte ihm als Kind gefallen und so wurde er wie André Journalist. Robert öffnete leise die Tür zu seinem Zimmer. Alles lag noch so, wie an dem Tag, an dem er sich verabschiedet hatte. André gab ihnen noch so manchen Tipp, wie sie alles in sich aufnehmen sollten. „Erst muss ein Journalist das Umfeld in sich spüren, nur dann kann er die besten Fotos schießen.“ Hallten in seinen Gedanken die Worte von André. Robert ging ins Wohnzimmer, er wollte seine Mutter nicht wecken. Er schaltet die kleine Lampe an und erschrak. Seine Mutter saß im Dunklen in ihrem Lieblingssessel. „Mom?“ Robert bekam Angst. „Mom!“ Marianne sah ihn müde und schwach an. „Ich konnte nicht schlafen und habe hier auf dich gewartet.“ Schnell ging er zu ihr und hockte sich vor ihr. „Was machst du nur für Sachen? Komm ich bringe dich ins Bett. Schlaf erst mal ein paar Stunden.“ „Ich weiß nicht mein Junge, alles ist auf einmal so leer um mich.“

    Robert hatte schon das Essen fertig, als seine Mutter hinter ihm stand. „Schön, dass du da bist.“ Sie lehnte sich an seinen Rücken und konnte die Wärme durch das Hemd spüren und leise seinen Herzschlag hören. Sie half ihm den Tisch zu decken und Robert holte das Mittagessen aus der Küche. Dampfend stand es vor ihnen, aber ihre Teller blieben leer. Keine von ihnen konnte Essen. Marianne strich über Roberts Hand, stand auf und ging in die kleine Bibliothek. Robert folgte ihr. „Darf ich dich fragen, was…?“ Ein müdes Lächeln konnte Robert sehen. „Was ist passiert?“ Marianne sah ihn in seine Augen. Er hatte die gleichen Augen wie ihr Bruder. „Einen Tag später, nach eurer Abreise bekam er kurzfristig von seiner Zeitung einen Auslandsauftrag. Der eigentliche Journalist, ich weiß den Namen jetzt nicht, war krank geworden. Der Flug war schon gebucht, die Ausrüstung war schon da. Obwohl ich ihn immer darum gebeten hatte, solche Aufträge nicht anzunehmen flog er hin. Es sollte dann diesmal auch sein Letzter sein … Und die Ironie des Ganzen, es wurde sein letzter Auftrag.“ Tränen rollten Mariannes Wangen herab. „Warum musste er auch wieder darunter fliegen? In allen Nachrichten war von Unruhen und Bürgerkrieg die Rede. Aber nein, er musste dort hin. … Versprich mir, dass du solche Aufträge nicht annimmst! Bitte!“ „Mom, …“ „Versprich es lieber nicht, weil ich nicht weiß, ob du es einhalten kannst oder du mich später deswegen belügen musst.“ Robert schenkte für jeden etwas zu trinken ein. „Er war sehr stolz auf dich und hatte dich auch um den Auftrag beneidet. Er war schon richtig gespannt, was ihr alles erzählen würdet und wie eure Fotos werden würden. Er und dein Vater waren sehr stolz auf dich. … Und jetzt? ... Zwei Tage vor seiner Rückkehr hatte er irgendein Treffen. Die anderen hatten ihn gewarnt. Aber du kanntest ihn ja. Er fuhr trotzdem. Auf dem Rückweg sind sie dann in einen Hinterhalt gekommen. Halb tot, halb lebend kam er dann zurück. Im Krankenhaus hat er mir immer noch Hoffnung gemacht. Einen Tag später kam dann seine Ausrüstung und er wollte unbedingt seine Filme und Kassetten haben. Ich wollte gerade zu ihm, da kam dann der Anruf.“ Marianne hatte, während sie über André sprach, mit den Tränen kämpfen müssen, aber jetzt war keine Kraft mehr da, die sie zurückhalten konnten. Robert setzte sich auf die Sessellehne und drückte sie an sich.

    Nach der Beisetzung hatte Marianne langsam wieder ihre Kraft zum Leben zurückgewonnen. Robert und sie räumten in Andrés Zimmer auf, aber das Durcheinander in seinen Regalen und auf seinem Schreibtisch ließen sie unberührt. Marianne sah auf den Kalender. Es war nun wieder August. „Was hast du Mom?“ Sie zeigte auf den Kalender. „Ja, es ist August. Und?“ „Sieh genauer hin.“ Robert stand vor dem Kalender. „Da ist was angezeichnet. Und warum?“ „Gute Frage. Ich habe es nie in Erfahrung bringen können, was das zu bedeuten hat. Immer im August ist André zur selben Zeit verreist. Wohin, hat er nie gesagt. Aber ich habe auch nie gefragt. Warum eigentlich? Ich weiß es nicht.“ Marianne verließ das Zimmer und ging in die Küche. „Hatte Onkel André eine heimliche Geliebte?“ Murmelte Robert leise vor sich hin. Verheiratet war er nie, er war nur mit seinem Beruf verheiratet, das wusste ja jeder. Marianne kam plötzlich ins Zimmer gelaufen, ging zum Regal, zog eine Schublade auf und holte ein Kästchen heraus. „Entschuldige, das habe ich fast vergessen. Das sollte ich dir geben.“ „Wie?“ „Ich kann es dir nicht sagen. Er sprach nur kurz davon. Du würdest es verstehen. Mehr kann ich nicht sagen.“ „Aber warum?“ „Ich weiß es nicht. Sieh einfach mal rein.“ Robert setzte sich an den Schreibtisch und öffnete es vorsichtig. Es lagen Schreibmaschinenseiten, Fotos und ein kleines Fotoalbum darin. Robert überflog die Seiten. Wollte er eine große Reportage schreiben oder ein Buch? Die Fotos sagten ihm auf dem ersten Blick nichts. Das Album weckte schon mehr sein Interesse. Als Titel hatte André „Entfernt von jenem Ort“ geschrieben. Was sollte das bedeuten. Robert nahm alles mit zu seiner Mutter. Nach dem Essen sahen sie sich die Dinge gemeinsam an. Auf den Seiten hatte André etwas von einer Reise zu einer Ausgrabung geschrieben. Aber es stand weder Datum noch Ort dabei. Also könnte es überall gewesen sein. Marianne sah sich die Fotos an und schüttelte bei jedem Foto mit dem Kopf. Was auf den Bildern zusehen war, sagte ihr nichts. Sie nahm sich das kleine Album vom Tisch. Auch sie wunderte sich über den Titel. Sie begann darin zu blättern, aber irgendwas stimmte nicht. Sie sah Robert nachdenklich an. „Was ist Mom?“ „Ich kann es dir nicht sagen, aber irgendwie ist das etwas eigenartig. Hier!“ Sie legte das Album offen auf den Tisch. Robert sah sich das Bild an. Er blätterte weiter und weiter. Auch er konnte es nicht verstehen, was es zu bedeuten hatte. Es war immer das gleiche Bild. Abends saßen sie noch ein wenig zusammen und ließen alte Erinnerungen zum Leben erwachen. Spät gingen sie dann zu Bett. Robert nahm sich noch einmal die Seiten vor und las sie gründlicher. André beschrieb seine Zeit bei dieser Ausgrabung. Den Namen nach konnte es in Frankreich sein. Aber wo? Er nahm noch einmal das merkwürdige Fotoalbum und sah sich die Bilder an. Auf den ersten Blick ein einfaches Landschaftsbild. Im Hintergrund ein Wald. Im Vordergrund ein einzelner Baum und eine Art Brunnen davor. Ein Motiv für eine Postkarte eben. Robert blätterte um. Das gleiche Bild. Er blätterte zurück und wieder zu dem auf der Seite. Robert stutzte. Das Gleiche tat er jetzt mit dem nachfolgenden Bild, von dem, was er sich gerade angesehen hatte. Roberts Herz begann schneller zu schlagen. Mit einem Mal sprang er auf und lief mit dem Album ins Zimmer seiner Mutter. Als er hineinstürmte, brannte noch das Licht der Nachttischlampe, aber sie war mit der Brille auf der Nase beim Lesen eingeschlafen. „Mom ich hab´s rausgefunden!“ Marianne erschrak. „Wie? Was hast du herausgefunden, dass du mich so erschrecken musst.“ Robert setzte sich neben ihr mit auf das Bett. „Sieh dir die Bilder an. Mach schon.“ Marianne sah sich wieder die Fotos an. „Und?“ „Fällt dir nichts auf? Sieh genau hin.“ Marianne sah sich die Bilder wieder und wieder an. Aber sie wusste nicht, was es soll. „Es sind doch immer die gleichen Bilder. Wald, Baum und Brunnen. Und was ist da nun so Bewegendes dran?“ „Viel! Es ist nicht immer das gleiche Bild! Sie sind alle unterschiedlich. Hier!“ Robert zeigte ihr auf dem einen Bild einen bestimmten Punkt. Auf dem Nächsten war das, was er ihr zeigte verändert oder nicht mehr da. „Ist ja eigenartig“ Marianne verglich die Bilder. „Und was bedeutet das alles?“ „Du hast gesagt, er ist jedes Jahr zur gleichen Zeit verreiste ohne zu sagen wohin. Stimmt doch? Oder? Ich kann dir sagen wo er war. An diesem Ort!“ Robert tippte auf das Bild. „Aber warum?“ „Das hängt mit dem zusammen, was er geschrieben hat. Du weißt doch die Seiten. Und mit dem Titel hat es auch noch was auf sich. Davon bin ich überzeugt!“ Marianne las sich den Titel noch einmal und musste lachen. „Ich weiß, was das zu bedeuten hat. Dein Onkel liebte Schubert und mich hat er fast wahnsinnig damit gemacht. Das ist aus einem Gedicht oder Lied von Schubert. Aber können wir damit morgen weitermachen, ich bin müde.“ Robert lächelte, gab seiner Mutter ein Kuss auf die Stirn und ging auch schlafen.

    Robert saß noch etwas müde am Tisch. Es hatte ihm keine Ruhe gegeben. Schon nach dem Aufstehen hatte er Martin angerufen, dass er für ihn etwas in Erfahrung bringen sollte. Marianne kam aus der Küche mit Kaffee und sah, wie Robert wieder das Album in den Händen hatte und blätterte. Marianne sah ihm lächelnd zu. So waren sie beide, wenn er und ihr Bruder etwas gefunden hatten, was sie nicht losließ, waren sie dann in ihrer Arbeit vertieft, dass sie alles um sich herum vergaßen. Leise schob sie ihm eine Tasse Kaffee zu. Robert erschrak. „Oh entschuldige, ich habe nicht gemerkt….“ „Schon gut. Und kommst du weiter?“ „Ich glaube schon. Mal sehen was Martin rausgefunden hat. Er wollte noch kommen.“ „Wann?“ Robert sah sie verlegen an. „Mich stört es nicht wenn er kommt, aber er hat ja immer so einen Appetit, da kann ich schon mal was vorbereiten.“ Marianne kannte Martin auch schon seit Jahren. Er und Robert haben zusammen ihren Beruf erlernt, studiert und sind viel rumgereist. Martin war auch schon ein Teil ihrer Journalistenfamilie. Wie auf Stichwort klingelte es und Martin kam ins Haus. Marianne begrüßte er wie immer mit einer Umarmung. „Setz dich. Du hast ja wie immer ein wenig Hunger. Oder?“ Martin lächelte zustimmend. „Also was hast du.“ Nu bleib mal locker. Es gab in der Zeit, nur zwei Aufgrabungen wo dein Onkel als Journalist darüber geschrieben hat. Beide waren in kurzen Abständen.“ Martin holte eine Karte hervor und hatte die Orte schon angestrichen. „Ist aber schon eine Ewigkeit her mein Freund, schlappe 30 Jahre. Und warum willst du das nun wissen? Hättest ja mal selbst nachsehen können.“ „Ich hatte hiermit zu tun und bin erst jetzt drauf gekommen.“ Er schob Martin die Fotos und das Album zu, der auch sich auch gleich alles ansah und ihn genauso fragend anblickte, wie Marianne, als sie das Album durchblätterte. „Wenn du meinst. Du wirst schon wissen, was alles zu bedeuten hat.“ Marianne kam mit Kaffee und Frühstück. Marianne nahm das kleine Album und sah sich das erste Foto noch einmal an. Plötzlich tippte sie sich an die Stirn. „Ich hab es!“ Robert und Martin verharrten ihrer Haltung und sahen sie groß mit fragenden Augen an. „Was hast du?“ Marianne musste grinsen. „Das Bild, der Titel und dann seine Vorliebe für Schubert. Dass ich da nicht gleich draufgekommen bin.“ „Mach es doch nicht so spannend Mom.“ Ehe sie etwas sagte stand sie auf ging in Andrés Zimmer. Sie kam mit einem kleinem, abgegriffenen Buch zurück, suchte darin eine bestimmte Seite und legte es offen auf den Tisch. „Das alles hier hat bestimmt eine Verbindung.“ Martin zog das Buch heran. Vor ihnen lag ein Gedichtband und es war aufgeschlagen bei dem Gedicht, „Der Lindenbaum“ von Schubert. „Die Bilder in dem Album. Was sieht man? Na?!.“ Robert schlug das Album auf. „Du hast recht. Das ist nicht nur irgendein Bild, das hat mit dem hier zu tun.“ Dabei tippte er auf das Gedicht. Martin nahm das Buch und überflog die Verse. „Na ja, wer es mag.“ Aber etwas weckte seine Aufmerksamkeit. Es war nur schwach zu sehen, aber man konnte noch etwas erkennen. „Wer ist eigentlich „L“? “ Marianne und Robert sahen ihn fragend an. „Wie kommst du denn darauf?“ „Dann sieh selber.“ Er gab Robert das Buch. „Da unten, ganz schwach. Siehst du es?“ Robert drehte das Buch, dann konnte er es auch lesen. „Für meine L und dem Beginn“. Er gab es Marianne. Mit ihrer Lesebrille konnte sie es jetzt auch erkennen. André gab ihnen mehr Rätsel auf, als man denken konnte. Marianne wollte das Buch wieder auf den Tisch legen, dabei fiel es vom Tisch. Ein Sammelsurium von Zetteln rutsche heraus. Schnell bückte sie sich. „Das war er, in jedem seiner Bücher Zettel über Zettel mit irgendwelchen Notizen.“ Robert hockte sich zu ihr und sammelte alles wieder zusammen und legte alles nebenbei auf den Tisch, während Martin alles wieder versuchte zu sortieren. „Marianne, du warst ja mal ein hübsches Mädchen.“ Marianne sah erschrocken auf. „Wie kommst du denn darauf?“ Martin schob ein schon älteres Foto über den Tisch. Marianne setzte die Brille wieder auf und sah es sich an. „Das bin ich nicht! Ich kenne das Mädchen nicht.“ Sie drehte das Foto um. Kein Datum, wie sonst auf Andrés Fotos nur ein Satz. „Meine liebe L“. „Nun wissen wir wie diese „L“ ausgesehen hat. Ja er hatte schon immer Geschmack. Aber er hat nie davon gesprochen.“ Robert und Martin sahen sich das Foto genauer an. Der Hintergrund kam ihnen bekannt vor. Konnte es sein, dass dies alles mit dem Album zu tun hatte? Das saßen sie nun und wussten auf einmal nicht, was das alles zu bedeuten hatte. Wer war sie? Wo war sie? Was hatte dies alles hier mit André zu tun? Fragen über Fragen und keine Antwort.

    „Bist du dir sicher, dass ihr es versuchen wollt?“ Marianne klang besorgt. Robert nahm sie in seine Arme. „Mom. Es lässt mir keine Ruhe. Martin und ich haben alles genau geplant. Erst mit dem Flieger nach Paris und dann mit einem Auto weiter. Ein Freund von uns leiht uns seinen Wagen. Wir fahren zu den beiden Orten, wo André mal war. Vielleicht finden wir was. Ich melde mich jeden Tag. Versprochen!“ „Ich weiß nicht, ob es richtig ist. Es war sein Leben über dass er zwar wenig gesprochen hat, aber sollten wir es nicht ruhen lassen?“ „Ich glaube er wollte es so, sonst hätte er nicht darauf bestanden, dass du mir alles gibst. Ich passe schon auf.“ Robert gab ihr einen Kuss auf die Stirn und ging zum Taxi, das schon wartete. Ihr Flug war schneller vorüber als sie dachten. In der Zeit hatten sie ihre Reiseroute festgelegt und noch über ihre Artikelserie gesprochen, die bei den Lesern gut angekommen war. Im Stillen hofften beide wieder auf solch einen Auftrag. Der Tag in Paris war noch jung, so streiften sie durch die Stadt und besuchten ihre Kollegen in einigen Redaktionen. Hier und da bekamen sie noch ein paar Auskünfte zu ihrer Reise. Den eigentlichen Grund verschwiegen sie. Pierre hatte schon alles vorbereitet, so konnte sie schon früh auf ihre Reise zurück ins Leben von André gehen. Auf den Rastplätzen sahen in ihrer Karte nach, welche Richtung sie nehmen mussten. Das erste Ziel lag vor ihnen, dann aber die Enttäuschung, durch umfassende Bauarbeiten war hier erst mal nicht weiter zukommen. Also fuhren sie weiter in Richtung Südfrankreich. Abwechselnd fuhren sie die starre Autobahn. Damit sie vorankommen, wollten sie unterwegs keinen längeren Aufenthalt. Einer fuhr und der andere schlief, auch wenn es für den Fahrer langweiliger war als schon so nur zu fahren. Mitten in der Nacht kamen sie durch eine kleine Ortschaft. Das Auto stoppte vor einem kleinen Hotel. Martin sah sich verschlafen um. „Sind wir schon da?“ „Fast. Den Ort von damals gibt es wohl nicht mehr so. Ich bin hier schon ein paar Mal vorbei gekommen, aber das Dorf oder die Stadt habe ich nicht gefunden. Wir bleiben die Nacht erst mal hier.“ Sie nahmen nur ihre Reisetaschen mit dem Nötigsten und gingen hinein. Ein älterer Mann saß an der Rezeption und sah sie verwundert über seine Brille an. „Äh… Ja… .“ Stotterte Martin vor sich hin. Französisch war nicht sein Ding. Robert fragte auf Landessprache stockend nach einem Zimmer. Der ältere Mann grinste. „Sie können auch Deutsch oder Englisch sprechen, ich verstehe sie schon.“ „Gott sei Dank.“ Martin war erleichtert. „Haben sie noch zwei Zimmer?“ Er sah nach. „Hm sieht schlecht aus. Wir haben nur wenige Zimmer. Aber ich habe noch ein Doppelzimmer. Geht das auch?“ Er drehte sich um und legte den Schlüssel auf den Tresen. „Nehmen wir!“ Martin griff sich den Schlüssel und sah sich um. „Treppe hoch, dann links.“ „Danke!“ Und schon stolperte er die schmale Treppe hinauf. Robert erledigte die Anmeldung. „Bleiben sie länger?“ „Kann ich nicht sagen. Wir suchen etwas und jemanden.“ „Schlafen sie erstmals und beim Frühstück können wir ja über ihre Suche sprechen, vielleicht kann ich helfen.“

    Alles hatte so gut begonnen und nun kam schon am ersten Tag eine Enttäuschung. Gemeinsam irrten sie durch den kleinen Ort. Das Dorf was sie suchten gab es einfach nicht mehr. Das Gebiet wurde neu erschlossen und das Alte musste mit den Jahren dem Neuen weichen. Wo es zu Andrés Zeiten noch Landschaften gab, waren heute Firmen und neue Städte aus dem Boden gestampft wurden. Auch an das Mädchen auf dem Bild konnte sich keiner der Älteren erinnern. Und nun? Betrübt saßen sie am Tisch. „Kopf hoch Alter! Eine Chance haben wir noch! Und wenn es da auch nichts gibt, haben wir es aber versucht.“ Da es schon spät war reisten sie erst am nächsten Morgen ab. Der ältere Herr gab ihnen noch einen Tipp, wie sie fahren sollten. Weg von der Autobahn, einfach übers Land fahren, da würden sie besser an ihr Ziel kommen. Er hatte für sie einen typisch französischen Verpflegungskorb fertiggemacht und stellte ihn auf den Tresen. Käse, Brot und Wein liebten nun mal die Franzosen. Robert bedankte sich und los ging es wieder. Aber diesmal fuhren sie bis es Abend wurde, rasteten und schliefen ehe es weiter ging. Sie brauchten deswegen zwar länger, genossen aber die Ruhe. Am späten Nachmittag erreichten sie ihr Ziel. Als sie ausstiegen sahen sie sich um. Auch hier hatten die Jahre, seid dem André hier war vieles verändert. In dem kleinen und einzigen Hotel versuchten sie Zimmer zubekommen. Am Empfang stand eine junge Frau und begrüßte sie freundlich. Diesmal sprach Robert gleich mit ihr. Nach den ersten Worten sah sie ihn schmunzelnd an. „Sie wollen ein Zimmer“ Klang ihre Stimme freundlich mit französischem Akzent. „Ja“ Robert und Martin waren erleichtert. „Ich habe aber nur ein Doppelzimmer frei. Geht das auch?“ Martin sah Robert grinsend an. „Klar geht das.“ Sie holte den Schlüssel aus dem Fach und legte ihn auf das Anmeldebuch. Erst schrieb Martin, dann Robert. Sie drehte das Buch zu sich. „Gut, dann kommen sie bitte.“ Das Zimmer war hell und geräumig. „Sollten sie noch etwas essen wollen, kann ich einen kleinen Imbiss vorbereiten. Abendessen gibt es ab 19.00 Uhr, unsere Köchin kommt dann erst.“ Beide bedankten sich und leise verließ sie das Zimmer. „Flotter Käfer“ Martin pfiff leise vor sich hin. Das Essen sah köstlich aus und Martin schaufelte sich gleich eine große Portion auf seinen Teller. Robert sah sich beim Essen die verschiedenen Bilder an den Wänden an. Jemand tippte ihn leicht auf die Schulter, dass er erschrak. „Oh entschuldigen sie Herr Hendricks meine Mutter möchte sie mal kurz sprechen, wenn sie mit dem Essen fertig sind. Geht das?“ Er nickte zustimmend und sah schulterzuckend Martin an. Robert stand am Tresen, aber niemand war zu sehen. „Entschuldigen sie bitte.“ Robert sah sich um. „Gern.“ „Ich wollte nicht indiskret sein, aber als ich ihren Namen gelesen habe, machte mich das schon neugierig.“ „Wenn ich ihnen helfen kann.“ „Sind sie mit Herrn André Hendricks verwandt?“ Robert sah sie überrascht mit großen, fragenden Augen an. „Er war mein Onkel. Wieso?“ „Wie soll ich sagen. … Er hat hier jedes Jahr immer ein Zimmer reserviert. Ich habe seine Sachen dann reingebracht, aber diesmal kam er nicht. Können sie mir sagen ob etwas passiert ist?“ Robert war aufgeregt. „Leider muss ich ihnen mitteilen, dass er verstorben ist. …“ Die Frau sah ihn mit großen, sich Tränen füllenden Augen an. „Tut mir leid, dass ich so indiskret war. Entschuldigen sie bitte.“ Robert sah ihr nach, wie sie in einem Zimmer verschwand. Sie waren richtig hier! Robert musste schnell zu Martin zurück, als die Frau wieder zu ihm kam. „Entschuldigung, ich musste die Nachricht erst einmal… Möchten sie das Zimmer von ihrem Onkel nehmen. Es sind einige persönliche Dinge schon oben, die er immer hier ließ und wenn er dann kam, hatte er schon alles hier.“ Robert nickte. Sie holte den Schlüssel und zeigte ihm das Zimmer. Es war wie ihres hell und geräumig. Auf dem Tisch lag ein kleiner Koffer. „Ich lass sie dann mal alleine.“ Leise schloss sie die Tür. Robert setzte sich an den Tisch und sah den Koffer minutenlang an. Sollte er ihn öffnen? Es waren Andrés persönliche Dinge, die keiner kannte und von denen auch niemand wusste. Klackend sprangen die Kofferverschlüsse auf. Darin lagen Alben mit Fotos, die er noch nie gesehen hatte. Fotos von André und dem Mädchen, als sie jung waren und älter wurden. Eine Mappe voll mit Schreibmaschinenseiten. Robert musste lächeln. André konnte sich nicht daran gewöhnen mit der Zeit zu gehen. Heute hat jeder einen Computer oder Laptop, aber er schrieb weiter auf seiner Schreibmaschine. Er hörte Martin auf dem Flur nach ihm rufen. Schnell öffnete er die Zimmertür. „Wo steckst du denn? Was machst du in dem Zimmer? Unseres ist dahinten!“ „Komm rein.“ Robert zog Martin ins Zimmer. „Hier war André jedes Jahr und das ist sein Zimmer, was er dann immer reserviert hatte. Wir sind richtig.“ Martin sah sich um. „Echt? Ich fasse es nicht? Und was ist das da?“ Er zeigte in Richtung Koffer. „Das sind Sachen, die hier waren und er nie mitgenommen hatte. Fotos und Seiten über Seiten. Ich bin ganz aus dem Häuschen. Ich muss erst mal anrufen sonst macht sich meine Mutter Sorgen.“ Bis spät in der Nacht sahen sie sich alles an und planten gleich den nächsten Tag. Die Stelle, wo damals die Ausgrabungen stattfanden, fanden sie, aber heute war hier eine Gartenanlage. Nur eine kleine Stele erinnerte an den Fund von damals. Mit Andrés Fotos in den Händen suchten sie weiter. Sie waren vor dem Ort, wo sich in der Ferne eine Baustelle abzeichnete. Aber dem Wald oder auch Wäldchen und den Brunnen fanden sie nicht. Sie gaben nicht auf. Es war ja erst der erste Tag. Sie gingen zu dem kleinen Park zurück und suchten sich einen schattigen Platz um sich die Fotos wieder anzusehen. Scheinbar war es ein beliebter Ort, den hier und da saßen ältere Menschen oder spielten mit ihren Stahlkugeln. Martin nahm sich ein Foto sprang auf, ging zu den Leuten und zeigte ihnen das Bild. Eine ältere Frau sah es sich lange an und erzählte Martin etwas. Schnell winkte er Robert zu sich. Als beide vor der Frau standen, wurden sie unsanft beiseitegeschoben. „Lassen sie meine Frau zufrieden!“ Donnerte die raue Stimme in einem guten Deutsch. „Ich habe gehört, dass Fremde hier sind. Was wollen sie von uns?“ Robert wollte die beiden nicht aufregen. „Wir wollten nur eine Auskunft.“ Sprach er leise und beruhigend, dann zeigte er dem Mann das Bild. Er sah es nur kurz an. „Ist weg. Gibt es nicht mehr. Zufrieden.“ „Wie weg?“ „Junger Mann. Vieles ist seit einiger Zeit nicht mehr da.“ Die Frau sprach sehr leise. „Erst wurde der Wald immer weniger, dann war nur noch der Baum da und zum Schluss wurde der Brunnen zugeschüttet und die Steine irgendwo hingeworfen. Von unserem kleinen Ort ist auch nicht mehr viel geblieben. Entschuldigen sie meinen Mann, aber mein Gaston ist misstrauisch. Immer wenn Fremde kommen, geht etwas von Früher verloren.“ Martin tippte Robert an und zeigte ihm das Mädchenbild. Mit dem Kopf zeigte er ihn an, er sollte danach fragen. Er gab der Frau das Bild. Sie sah es an, gab es ihm gleich wieder. „Bitte gehen sie jetzt.“ Gaston wollte aufbrausen, aber sie hielt ihn zurück und sprach leise zu ihm. Hat sie das Mädchen erkannt? Für den ersten Tag war es genug. Langsam gingen sie ins Hotel zurück. Martin suchte die Frau vom Vortag. Das junge Mädchen sagte ihm, dass ihre Mutter erst spät wieder im Haus wäre und sie ihr sagen könnte, dass er sie sprechen wollte. Ein leises Klopfen ließ sie aufmerksam werden. Die Mutter des jungen Mädchens stand in der Tür. Schnell boten sie ihr Platz an, ehe sie sie mit fragen überhäuften. Sie nahm das Bild von dem Mädchen und wusste wer es war. „Es ist Lauranne. Ihr Onkel und sie hatten sie hier kennengelernt. Sie wollte ihre Sprache besser lernen und ihr Onkel half ihr dabei. Er sagte immer zu ihr, dass man mit klassischer Literatur und Gedichten eine Sprache besser erlernen kann. Als er ihr ein Gedicht beibrachte und ihr half es auswendig zu lernen, stand sie auf und ging mit ihm zu ihrem Lieblingsplatz.“ Robert öffnete das Album. „Ja, das war er.“ Tränen füllten ihre Augen. „Ich habe sie da immer gesehen. Jedes Jahr kam dann ihr Onkel her und immer gingen sie dort hin. Aber alles ändert sich, deswegen hatte er immer ein Foto gemacht. Ich habe sie auch alle noch.“ „Was war dann?“ „Die Leute fingen an zu reden. Laurannes Familie spielte im Krieg eine unschöne Rolle. Ihr Großvater, na ja. Man wollte nicht, dass sie mit einem Deutschen zusammen ist und machten ihr das Leben schwer. Davon hat sie André nie etwas gesagt. Ich wollte ihr helfen und habe mit ihm geredet. Er wollte sie mitnehmen, heiraten, aber sie wollte es nicht. … Dann zu allem Unglück, der Leute wegen, bekam sie einen Jungen von André, der es nie erfahren sollte. … Jedes Jahr, wenn er zu ihr kam, war der Junge bei ihrer Schwester. Er müsste jetzt so an die 30 Jahre sein. … Jedes Mal wenn André hier war gingen sie zu ihren Brunnen, dann war alles weg, abgerissen. Das war auch das schlimmste Jahr für beide. André erfuhr von ihren gemeinsamen Sohn, den er noch nie gesehen hatte. Es gab Streit und André verließ noch in der Nacht das Hotel und reist ab. Das Jahr darauf hatte sie gewartet, aber er kam nicht. … Ein Jahr später stand er wieder hier im Hotel. Jeder der ihn kannte wich ihm aus. Lauranne war schwer erkrankt und kurze Zeit darauf verstorben. Erst jetzt begegneten sich Vater und Sohn an ihrem Grab. René machte ihm kaum Vorwürfe. Dann kamen beide in den letzten Jahren auf eine ungewöhnliche Idee. Sie fingen an etwas zu bauen. Was kann ich ihnen nicht sagen?“ Sie machte eine Pause. „Wo finden wir René?“ „Ich rede erst einmal mit ihm. Ihr Onkel war ein guter Mann. Ich werde ihn auch vermissen.“Robert und Martin warteten auf René. Er brauchte noch etwas Zeit um sich mit ihnen zu treffen. Robert sah sich um, als ein großer und schlanker Mann auf sie zukam. „Ich nehme mal an, sie wollten mich treffen?“ „Wenn es keine Umstände macht.“ „Im Gegenteil auch ich möchte einiges Wissen. Kommen sie wir fahren zu unserem Haus.“ Auf der Fahrt sprach kaum jemand ein Wort. Weit ab von dem Ort standen noch vereinzelte Häuser mit großen Gärten. Hier lebte damals also Lauranne? Im kühlen Wohnzimmer bot René ihnen etwas zu Trinken an. Nur langsam kamen sie ins Gespräch. Alles drehte sich um André und Lauranne. René und Robert waren so in ihrem Gespräch vertieft, dass sie Martin ganz vergaßen, der in seinem Sessel leise vor sich hin schnarchte. Die folgenden Tage zeigte René ihn alles, was sie sehen wollten um mehr über André und Lauranne zu erfahren. Robert wollte ihr Grab besuchen. René sah ihn betrübt an. „Das Grab gibt es nicht mehr. Der Friedhof wurde damals verlegt und einige der Gräber waren nicht mehr dabei.“ Robert war enttäuscht. Er wollte für Lauranne Blumen auf ihr Grab legen. „Kommen Sie.“ René fuhr mit ihnen zum Haus zurück. Er führte sie durch den Garten und blieb vor einer alten Steinmauer mit einer verwitterten Tür stehen. „Sie haben bestimmt gehört, dass André und ich etwas gebaut haben. Kommen sie, ich zeige es ihnen.“ Er öffnete die knarrende Tür. Dahinter lag wieder ein kleinerer, aber ganz besonderer Garten. Auf der Wiese stand nur ein Baum in voller Blätterpracht und davor aus alten, verwitterten Steinen ein Brunnen. „Lauranne hatte ihren Platz immer geliebt und auch André. Nach dem alles abgerissen war suchten wir die Steine, die verstreut herumlagen zusammen und haben das hier für sie gebaut. Robert ging naher an den Baum. Er fand ein Messingschild und sah sich zu René um. „Sie sehen richtig. Es war ihr Lieblingsgedicht und als Kind habe ich es immer wieder gern gehört und wenn sie dann von meinem Vater sprach.“ Robert sah wieder den Baum an. Zwischen seinen Wurzeln konnte er eine Steinurne erkennen. „Dank ihres Onkels ist es mir gelungen noch vor der Grabverlegung ihre Urne zu bekommen, damit sie hier ihre Ruhe finden kann.
    Robert saß nachdenklich im Garten des Hotels. Alles hatte nur mit einem Bild angefangen und jetzt hatte er den Sohn von André gefunden, von dem niemand was wusste. Aber warum? Eine Antwort würde er wohl nie finden. Robert ging dieses Gedicht vom „Lindenbaum“ nicht aus dem Kopf. Für André war es nicht nur ein Gedicht, es war Teil seines Lebens. Er ging in das Zimmer holte das Album heraus, legte ein paar Bilder von André hinein und schrieb unter dem Titel noch eine Zeile aus dem Gedicht dazu. René war am nächsten Morgen gleichgekommen. Alle drei fuhren zum Haus und gingen zum Brunnen. Robert griff in seine Tasche und zog das Fotoalbum heraus. Neben der Urne versuchte er etwas Erde freizubekommen. René gab ihm eine kleine Schaufel. „Du findest Ruhe dort“ las er die letzte Zeile, die er geschrieben hatte, und begrub es neben Lauranne.

  • Thema von tomboth im Forum Romantik

    "Erotica - Protokolle und Geschichten" ist eine lose Folge von Geschichten. Diese Geschichte habe ich für das Forum etwas gekürzt und einwenig geändert. (Text ist aus Doc. und Formatvorlage)

    Viel Spass und vielleicht eine kleine Anregung.

    Thomas



    Josh
    ( Auf dem Weg zum neuen Ich)

    „… Ja, was soll ich sagen? ... Ach so es geht um richtige Männer, Freundschaften und so. Mir fällt da nur Josh ein. … Meine anderen Kumpels sind alle so normal wie du und ich, Josh war da doch etwas anders. Wirklich! Angefangen hat das alles vor zwei Jahren und dann noch an einem Frei-tag dem 13. Ich hatte für mich und meine Perle Gabi etwas geplant. Erst wollte ich mit ihr ins Kino, dann irgendwohin unter Leute und dann zu mir und dann wollte ich sie so richtig … , na ja. Wir hatten beide das ganze Wochenende frei, da konnte die Vögelparty im Bett ja so richtig losgehen, dachte ich jedenfalls. Ich komme also zu ihr hin und sie hat keine Lust. Dann fängt sie an auf einmal rum zu zicken und die Krönung des Ganzen, macht sie einfach Schluss mit mir und schmeißt mich raus. Wütend habe ich den Schlüssel aus der Tasche gezogen und ihr in die Bude geschmissen und bin dann einfach los. Da stand ich dann und bin dann einfach auf Sauftour gegangen. Ich hatte ja das ganze Wochenende zum Saufen und wenn sich was ergeben würde, auch genug Zeit richtig zu Vögeln. … Ich bin durch einige Kneipen durch und hatte so richtig ein sitzen. Wo ich dann überall noch war, weiß ich gar nicht mehr und ob ich eine Braut aufgerissen hatte, wusste ich auch nicht. Na ja, auf alle Fälle, war ich randvoll. In irgendeiner Kneipe war noch was los, ich also rein und habe mir dann so richtig die Kante gegeben. Neben mir am Tresen saß ein Typ, der sich auch etwas reinzog. Wir haben dann über alles Mögliche gequatscht und als ich dann vom Klo kam, war auf einmal nichts mehr da. Totaler Filmriss. …“


    §§§


    „… Irgendwann bin ich mit einem Scheißgeschmack im Hals aufgewacht. Halb verkatert und noch ganz schön dö-sig im Kopf liege ich im Bett. Aber nicht in meinem Bett! Irgendwo höre ich Klappern von Tassen. Ich versuche auf-zustehen und merke, dass ich kaum noch was anhabe. Ich sehe mich um und kann meine Klamotten nicht finden. Schlage also die Decke zurück und habe so ein Ding von Boxershort an. Da ist mir dann schon komisch geworden. Also bin ich aufgestanden und durch die Wohnung geschli-chen. Wer weiß, was für eine Perle ich doch noch gevögelt habe. Ich gehe nur in dieser Boxer und barfuß den Flur lang und komme zur Küche. Vor mir am Herd steht ein Kerl, auch in solchen Boxershort! Ich bin total fertig. Was geht hier ab? „Na auch schon wach?“ fragt er mich, ohne sich umzusehen. „Äh, ich weiß nicht, was…“, stottere ich. „Wie du hierhergekommen bist?“, fragte er und drehte sich um. Düster erkenne ich das Gesicht. Das war der Typ aus der letzten Kneipe, wo ich noch rein bin. „Ich bin Josh, aber da-ran kannst du dich bestimmt kaum noch erinnern, so blau wie du warst.“ Er sieht mich kurz an und lacht, als er mich so stehen sieht. „Ich bin Frank, aber das weißt du bestimmt schon oder noch.“ Irgendwie ist mir die Situation mehr als peinlich. Ich stehe mit einer fremden Unterhose, bei einem fremdem Kerl in der Küche und weiß einfach nichts mehr. „Wo sind denn meine Klamotten?“ „Noch auf der Leine, dauert noch etwas, bis sie wieder trocken sind.“ Ich muss ihn bestimmt ganz blöd angesehen haben. „Du weißt nichts mehr. Oder?“ Ich zucke mit dem Schultern. „Wir wollten von der Kneipe aus noch irgendwohin. Draußen musstest du noch unbedingt pinkeln gehen. Soweit so gut, wenn man sein Ding dazu auch aus der Hose holt.“ Josh fing an zu lachen. „Du meinst ich habe mich…“ „Ganz recht. Du hast am Baum gestanden, geflucht und dir dann so richtig in die Hose gepinkelt. Dann ist dir schlecht geworden und du hast dich dann über deine Sachen übergeben, dann hast du geflucht und angefangen zu heulen.“ Ich sah ihn mit großen Augen an. Ich und heulen? Das kann nicht sein! „Keine Angst, hat keiner bemerkt. Du wolltest nach Hause und hast in deine Taschen nach einem Schlüssel gesucht, aber nicht gefunden. Du warst dann stinksauer und wolltest loslaufen und bist dann noch in deinen eigenen Müll reingefallen.“ Ich war auf einmal total nüchtern! Das konnte nicht wahr sein. „Du bist dann aufgestanden und einfach losgelaufen, aber du wusstest nicht in welche Richtung und hast dich dann einfach auf den Boden gesetzt und wolltest schlafen. Ich wollte dich dann nach Hause bringen. Verstanden, wo du wohnst habe ich nicht und einen Ausweis hattest du auch nicht dabei. Also habe ich dich erst mal mit hierher genommen, dich ausgezogen und deine Sachen angefangen zu waschen. Darum hast du ein Short von mir an. … Kaffee?“ Josh stellte Tassen auf den Tisch und setzte sich. Ich stand noch immer in der Tür und konnte nicht fassen, was ich gerade über mich gehört hatte. „Kann ich duschen?“ Josh nickte und brachte mich zum Bad. Als ich wieder in die Küche kam saß Josh immer noch am Tisch und wartete. Ich setzte mich zu ihm und traute mich nicht von meiner Tasse aufzusehen. Ich saß nur mit so einem Short, nichts weiter auf dem Leib, mit einem fremden Kerl, auch fast nackt, auch nur im Short in einer fremden Küche und trank einfach Kaffee mit ihm. Er bemerkte, dass mir das alles sehr peinlich war und sah nach meinen Sa-chen, mit denen er dann über dem Arm wieder zurück kam und sie mir auf den Tisch legte. „Du weißt ja, wo du dich anziehen kannst.“ Schnell stand ich auf und war gleich in dem Zimmer verschwunden. Er hatte wirklich alles gewaschen, selbst meinen ausgeleierten Slip. Als ich in der Küche wieder in meinen Klamotten stand, saß er auch angezogen am Tisch. „Na, siehst ja wieder richtig wie neu aus!“, und grinste. „Eine Frage habe ich noch. Als du mich aus meinen bepinkelten und bekotzten Sachen raus gepellt hast, hast du mich da auch gewaschen? Du weißt schon, wegen…“ „Keine Angst, ich habe dich nicht unnötig angefasst. Du konntest gerade noch so unter der Dusche stehen.“ Ich suchte in meinen Taschen nach meinem Kleinkram. Es lag aber schon alles auf dem Tisch. „Mehr war nicht in deinen Taschen drin. Kein Schlüssel, kein Ausweis, nur der kleine Geldbeutel und ein paar Schrauben.“ Jetzt fiel es mir ein. Ich hatte ja meinen Schlüssel einfach in die Wohnung geworfen und dabei ver-gessen, dass mein Schlüssel auch dran war. „Kann ich mal anrufen?“ Er legte sein Handy auf den Tisch und ging. Ich versuchte dann bei Gabi anzurufen, war aber niemand da oder sie wollte nicht ans Telefon gehen. Josh kam zurück. „Und alles erledigt?“ „Schlecht, keiner da oder sie will nicht. Am besten ich fahre mal hin.“ Als ich mich schnell umdrehte, verlor ich das Gleichgewicht und fiel hin. „Na, das mit dem alleine hinfahren wird wohl nichts. Ich werde dich mal hinbringen.“ Ohne noch etwas zu sagen, setzte er mich im Flur auf einen Hocker, nahm seine Jacke, seine Schlüssel und half mir wieder auf die Füße. „Wohin musst du?“ Ich sagte ihm die Adresse. Er überlegte kurz. „Das ist ja am anderen Ende der Stadt! Und wie bist du hierherge-kommen? Ist ja auch egal. Komm!“ …“


    §§§


    „… Mein Schlüssel lag unter dem Abtreter und dazu noch ein Brief. Ich steckte erst mal alles ein und ging wieder zu Josh, der noch wartete. „Alles geklärt?“ „Weiß nicht. War noch ein Brief bei, lese ich später. Du musst jetzt nicht wei-ter mit mir rumfahren, ich komme schon nach Hause.“ „Das lass mal meine Sorge sein. Steig ein, wenn ich schon mal hier bin, kann ich dich auch weiter bringen.“ In Wirklich-keit, war ich zufrieden, dass er das sagte, denn den ganzen Weg zu Fuß, wäre ein Tagesmarsch geworden, so wie ich mich fühlte. Auf Besuch war ich aber nun mal nicht einge-stellt, so sah auch meine Wohnung aus. Bevor Josh weiter reinkam, machte ich schnell alle offenen Türen zu. Das Wohnzimmer war immer soweit in Schuss, man konnte ja nie wissen, wer kommt. Ich holte schnell noch was zum Trinken und dann saßen wir jetzt bei mir im Wohnzimmer und sahen uns an. Was soll man zu einem Typen sagen, den man nicht kennt? Irgendwie wurde mir wieder schlecht und ich musste raus. Kaum hockte ich vor dem Klo, stand Josh hinter mir und hielt mir den Kopf, dass er nicht mit ins Klo rutschte. Wie meine Mutter früher, wenn mir mal als Kind schlecht wurde. Auf einmal war alles dunkel um mich. … Irgendwann bin ich dann wach geworden und lag diesmal in meinem eigenen Bett. Nur meine Stehlampe im Schlafzimmer brannte. Alles war ruhig. Ich sah auf den Wecker. Es war jetzt 23.30 Uhr. Habe ich den ganzen Tag im Bett gelegen? War alles nur ein Traum? Ich stand auf und ging durch die Wohnung. Als ich in meine Küche kam, erschrak ich. Alles war abgewaschen und in meinen Schränken verstaut, wo es sonst hingehört. Schnell ging ich ins Wohnzimmer. Alles war super aufgeräumt! Auf dem Tisch lag ein Zettel. Er war von Josh. Er war noch geblieben, weil er mich nicht alleine lassen wollte und hatte in der Zeit meinen „Männerhaushalt“ mal wieder etwas in Ordnung gebracht. Am Schluss stand seine Adresse und Handynummer. …“


    §§§


    „… Das Wochenende blieb ich einfach zu Hause. Der Zettel von Josh lag immer noch auf dem Tisch und ich war mir nicht sicher, ob ich anrufen sollte. … Dann habe ich wohl den dümmsten Fehler gemacht. Ich habe mit meinen Kum-pels auf der Arbeit übers Wochenende geredet und dann auch von Josh. Hätte ich nicht machen sollen! Die haben gleich rumgelästert, dass mich ein Schwuler abgeschleppt hat. Mit mir rumgevöglt hat, weil ich so voll war und mich nicht wehren konnte und dann mich scheinheilig dann nach Hause gebracht hat. Wie ich es gefunden habe, einen Schwanz im Arsch gehabt zu haben und so ein dummes Geschwätz hörte ich mir nur kurz an, das war mir einfach unterste Schublade. Ich bin dann einfach aufgestanden, das war mir dann doch zu blöd. Die denken eben doch nur an das eine. Bin ich vielleicht auch so? Zu dem Zeitpunkt wusste ich noch keine Antwort darauf. Jetzt schon! … Abends nach der Arbeit habe ich Josh angerufen! Wir haben uns verabredet. Ich bin mit der S-Bahn in die Stadt gefah-ren. Ich hatte so viele Fragen im Kopf, die ihn betrafen. Vor der kleinen Gaststätte wartete er schon. Ich hatte ihn zum Essen eingeladen, als eine Art „Danke“, dass er mir gehol-fen hatte, das war ich ihm wenigstens schuldig. … Wir be-stellten, aber sagten kaum etwas. „Frag ruhig! Ich weiß, dass du einiges wissen willst. Also frag einfach.“ „Bist du schwul?“ Und schon ärgerte ich mich über diese Frage. „Ja! … Hast du ein Problem damit?“ Ich traute mich ihn nicht anzusehen. Es war einfach peinlich, so etwas zu fragen! Ich suchte nach einer Antwort. „Soll ich gehen?“ „Nein! Das ist mir so…“ „Was ist schlimm daran? Wenn du daran denkst, ich hätte es ausgenutzt und mit dir geschlafen…“ Ich merk-te wie ich bestimmt rot wurde. Meine Hände zitterten und mein Kopf wurde heiß und kalt. „ Nein, habe ich nicht. Ich habe dich auch in keiner Weise bedrängt oder es ausge-nutzt, als du total hilflos warst. Ich wollte dich aber nicht einfach so auf der Straße liegen lassen. Vor deinem Filmriss haben wir uns noch gut unterhalten. Du hast von dir und deinen Kumpeln erzählt, war schon interessant. Und dann hast du nur noch von deiner Perle Gabi erzählt und dass sie Schluss gemacht hat, das hatte dich ganz schön getroffen. …“ Ich hörte ihm zu. So wie er sprach gefiel mir auf einmal. Konnte man mit ihm wirklich über alles reden? Mit meinen Kumpels ging das nie. …“


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    „… Wir trafen uns dann öfter mal. Es wurde dann endlich auch wieder mal Sommer und man konnte wieder in Freie. Hin und wieder fuhren wir zu seinem „Baggersee“, wie er immer sagte, nur das das Wort „Bagger“ was ganz anderes bedeutete, was ich eigentlich dachte. Hier ging es in erster Linie ums „Anbaggern“. Ich sah hier wirklich zum ersten Mal, wie sich Männer gegenseitig an flirteten. Wir fuhren aber nur einmal hin, wer wollte seinen Freund Pitt treffen und was mit ihm absprechen, dann zogen wir an eine ande-re Stelle des Sees, wo eben das normale Publikum war. Erst hier fiel mir auf, was er für eine tolle Figur hatte. Kein Gramm Fett zu viel und alles passte irgendwie. Wenn ich ihn in seiner Badehose sah und mich dagegen, war das ein Unterschied wie Tag und Nacht. Wobei ich eine mondlose Nacht war! Hier waren wir dann öfter. Man hielt uns einfach für Kumpel, die zusammen was unternehmen. Auch waren da immer hübsche Mädels, wobei Josh mehr der Blickfang war als ich, aber ich konnte damit leben. Wir haben viel geredet. Vieles, was ich sonst so nicht verstand und keinen meiner „guten“ Kumpels fragen konnte, hat er mir immer ohne zu zögern erklärt, dass war es, was mich an ihm faszinierte. … An einem Sonntag ging es mir auf ein Mal schlecht. Ich bekam einen Schrecken. Wir saßen auf der Decke und redeten, dann stand Klaus auf einmal vor uns. „Na, willst wohl nichts mehr von uns wissen, dass du im-mer was zu tun hast, wenn wir zum Kampftrinken wollen?“ Er sah mich und dann Josh provozierend an. „Wer issen der?“ „Das ist Josh, ein guter Kumpel.“ „Aha, so sagt man also dazu. Ist wohl der Typ, von dem du mal erzählt hast?“ „Nein, isser nicht! Gut nun. … Wo sind denn die anderen?“, wollte ich schnell noch wissen und ablenken. „Ach die, die sind mit ihren Perlen unterwegs. Na dann.“ Klaus nahm seine klapperne Tasche, wie immer voll Bier und ging. Ehe Josh dann fragen konnte, habe ich ihm kurz davon erzählt, was mir eben damals passiert ist. Aber seinen Namen kann-ten sie nicht. Josh musste nur grinsen und lief zum Wasser. … An Wochenende, wo ich mich dann mal mit meinen Kumpels traf, musste hin und wieder sein, damit die keinen dumme Sprüche oder Gerüchte erzählten, telefonierten wir dann immer mal. Je länger ich Josh kannte umso mehr vermisste ich seine Gegenwart, wenn ich allein zu Hause war. War ich jetzt etwa schwul, weil ich gern mit ihm zusammen war? … Endlich hatte ich Urlaub. Die anderen wollten durch die Gegend kurven und hier und da mal zelten. Mein Motorrad hatte, mit dem ich auch oft mit Josh durch die Gegend gefahren bin, Motorschaden und mir war es zu teuer, es gleich machen zu lassen, also blieb ich zu Haus. Passte mir auch besser. Bis dahin, wusste ich noch nicht einmal, was Josh eigentlich machte. Wir kamen vom See zurück, als mir unser Hauswirt schon entgegen kam. Es hatte eine Havarie gegeben und die ganze Hausseite, auch meine Wohnung, stand unter Wasser. Na toll! Das Schlimmste kam dann auch noch. Ich konnte die nächsten sechs bis acht Wochen nicht in meine Wohnung. Für die Wertsachen der Mieter hatte er die leer Wohnung, die noch vor dem Neueinzug renoviert werden sollte, zimmerweise aufgeteilt und drückte mir einen Schlüssel in die Hand. … Alles war total durchnässt. Meine Anlage hatte Glück gehabt, nur der Schrank in dem sie stand war hinüber. Ich sah mich ratlos um. Josh begann gleich alles abzubauen und stellte es in den Flur. Ich ging ins Schlaf-zimmer und holte noch ein paar trockene Sachen aus dem Schrank. Stück für Stück standen die wichtigsten Dinge von mir auf dem Flur. Ehe ich mich versah, trug Josh schon die ersten Teile in die Wohnung, nur noch mein Koffer und eine Tasche standen auf dem Flur. Ich sah ihn ratlos an. „Bleibst du eben solange bei mir. Ich habe ja noch ein Zimmer frei, das nimmst du dann und den Rest sehen wir schon.“ „Aber ich kann doch nicht…“ „Rede nicht solch Zeug, wenn ich sage, dass du es kannst. Also los, schnapp deine Sachen. Nimm die Papiere mit.“ Auf der Treppe stand der Hauswirt. Ich gab ihm einen von meinen Schlüs-seln, dann fuhren wir zu Josh. …“


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    „… Ich war jetzt schon ein paar Tage bei Josh. Meine Versi-cherungssachen hatte ich auch geklärt. Die Tage waren auch etwas kühl, da blieb ich dann einfach zu Hause. Ich sah mich ein wenig in der Wohnung um, ist zwar nicht so mein Ding, aber ich war schon etwas neugierig, wie er so lebte. Josh sagte am Morgen, dass er später kommen würde, also machte ich es mir etwas gemütlich. Ich hatte geduscht. Erst jetzt fiel mir auf, dass die Tür zur Dusche aus Glas war, aber genau in Bauchhöhe aussah wie eine alte Saloon- Tür. Man konnte also den, der duscht sehen, aber eben nicht das, was er nicht zeigen wollte. Ich saß im Sessel uns zappte im Fernsehen rum. War einfach nichts dabei, was mich interes-sierte. Ich sah unter dem Fernseher in das Schränkchen und fand so einiges an DVDs, was aber nicht gerade mein Fall war, es waren Schwulenpornos. Ich hatte bis dahin noch keinen gesehen, also zog ich einen raus und legte ihn ein. Das Ganze war auf dem ersten Blick ganz normal, bis dann die beiden Typen sich gegenseitig ihr steifen Schwänze bliesen. Ich meine schlecht sahen die Jungs nicht aus und das, was die da zeigten, war auch nicht ohne, aber wie sie sich dann gegenseitig einen bliesen, war schon abgefahren.
    Ich bin auch ehrlich, ich bekam auch einen steifen Schwanz, als ich das sah. Macht Josh auch solche Sachen mit seinem Lover? Irgendwie bin ich dann doch bei dem ganzen Ge-stöhne eingeschlafen und wurde wach, als mich jemand etwas rüttelte. Verschlafen sah ich mich um und sah Josh, der vor dem Sessel stand. Peinlich war mir, dass der Film immer noch lief, ich hatte einen vier Stundenfilm erwischt. … Josh sagte nichts weiter und grinste nur. „Entschuldige, aber ich habe nichts anderes gefunden.“ „Ist doch egal, wenn es dir gefällt, kannst du dir die Filme ruhig ansehen.“ „Lass mal, so viel Schwulenpornos muss ich nicht haben. …“ Ich sah Josh erschrocken an, dass wollte ich eigentlich nicht sagen. „Gut, die Typen sehen schon toll aus, wenn man die Figur so sieht und eben dass…“ „Du musst dich nicht entschuldigen.“ versuchte Josh mich aus der verfahre-nen Situation zu befreien. „Na ja, jetzt bekommt der Aus-druck <Schwanzlutscher> eine ganz andere Bedeutung.“ Ich hatte vor mich her gesprochen, aber es war nicht leise genug, dass Josh es noch hörte. „Wieso?“ Ich sah ihn er-schrocken an. „Na ja, wenn man das so sieht, haben die immer gleich den … vom anderen in ihren Mund und sau-gen sich an ihm fest. …“ Josh sah mich etwas erstaunt an. Er holte für jeden etwas zu trinken und stellte es auf den Tisch. „Und was ist daran nun so anders?“ Jetzt hatte er mich. Was sollte ich jetzt antworten? Ich kannte mich ja in dieser Szene überhaupt nicht aus. „Na ja, man kann sich ja auch erst mal küssen und so und dann…“ „Machen wir auch, aber das gehört nun mal mit dazu.“ „Ja für dich aber doch nicht für mich und die anderen Kerle.“ „Aha. Und was ist bei euch anderen Kerlen denn anders? Hast du mit deiner Freundin denn auch mal Oralsex gehabt?“ „Also ich weiß nicht, ob das jetzt hierher gehört?“ „Doch gehört es. In jedem Heteroporno macht ihr sonst was mit euren Mädels. Damit ihr richtig geil werdet und das ist dann supergeil und dann rammelt ihr wie die Karnickel. Aber wo ist da die Erotik?“ „Aber nun ist gut. Schwanzlutschen ist ja wohl auch keine Erotik und sich am Arsch lecken und dann sein Ding reinschieben. …“ Josh sah mich kopfschüttelnd an. Habe ich jetzt was Falsches gesagt und ihn vielleicht noch beleidigt. „Hm. Ich wollte dich nicht kritisieren. Jeder macht es eben so, wie er es denkt.“, versuchte ich etwas leise die verfahrene Situation zu schlichten. „Ist nicht so schlimm. Ich bin sowas gewöhnt zu hören, aber trotzdem, unterscheidet sich dein Sex und mein Sex nicht groß voneinander, nur, dass ich eben mit einem Mann schlafe und du mit einer Frau. Du leckst ihr die Möse, ich blase von meinem Lover den Schwanz. Du saugst an den Brustwarzen, wie ich. Wir liebkosen uns genau wie ihr. Wir haben sogar fast die gleichen Stellungen, nur das wir den Eingang ein paar Zentimeter tiefer nehmen, das ist der kleine Unterschied und der große Unterschied, du siehst in die Augen einer Frau und ich in die eines Mannes, der auch hin und wieder kratzt, weil er nicht richtig rasiert ist oder einen 3 Tage Bart hat. …“ Josh sah mich erwartend an, dann fingen wir an zu lachen. So hatte ich die ganze Sache eigentlich noch nie gesehen. Man kann es auch einfach erklären, als es sich schwer zu machen. Er zeigte mir aber noch, bevor er ins Bett ging, wo seine anderen DVDs waren, die dann doch mehr meinem Geschmack entsprachen. …“


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    „… Ein paar Tage waren seit dem Gespräch vergangen und mir kreisten immer noch so Gedanken durch den Kopf. Ich hatte Fragen über Fragen, ich wollte mehr über ihn wissen, aber meist wich er aus. Ich bereitete das Abendessen vor, hatte es versprochen. Da ich noch Zeit hatte, kramte ich mal in den DVDs, fand aber nicht, was ich jetzt sehen wollte. Ich machte das Schränkchen wieder auf und zog eine von Josh raus und legte sie ein. Als ich sie zurück steckte fiel eine kleine Schachtel heraus, die ich vorher noch nie gesehen hatte. Neugierig wie ich nun mal bin, habe ich rein gesehen. Ein Haufen Metallringe, Lederbänder und sonst noch was. Ich hörte wie die Tür aufging und stellt die Schachtel auf den Tisch und ging schnell in die Küche. Josh kam, sagte „Hallo, gehe schnell noch duschen“, und verschwand im Bad. Als er zurück kam, hatte er nur ein Handtuch um die Hüften und setzte sich an den Tisch. Ich sah ihn mit großen Augen an. „Oh, entschuldige. Ich ziehe mir schnell was über.“, stand auf und verschwand in sein Schlafzimmer und kam nach kurzer Zeit zurück. „Entschuldige, bin ich so ge-wöhnt, wenn ich geduscht habe, ist angenehmer. Solltest du auch machen, ehe du dich wieder in dein Panzer wirfst.“ Ich sagte nichts. Eine Frage brannte mir aber, seit dem ich hier war auf der Seele. „Was machst du eigentlich?“ So di-rekt wollte ich ja eigentlich nicht fragen, aber nun war es raus. Josh sah mich an und grinste wieder, wie er es immer tat, wenn ich ihn was Bestimmtes fragte. „Was willst du wissen?“ Josh sah mich an. „Weiß nicht…“ „Ich mach Web-design hauptberuflich. Nebenbei bin ich Gogo- Tänzer in verschiedenen Clubs. Und ehe du fragst, auch in Schwulen-clubs, wie du sie nennst und strippe noch nebenbei aber nicht in den Clubs, wo ich hingehe, eben nur für kreischen-de Frauen. Sonst noch was?“ Mir war es mal wieder pein-lich. „Darum so ein Body!“, murmelte ich wieder vor mir her und wieder so, dass er es noch hören konnte. „Was stört dich daran?“ „Nichts, ich finde es sieht gut aus, echt…“, stotterte ich und sah auf mein Essen. „Frank, du musst dich nicht schämen und dich irgendwie komisch fühlen, weil du hier bei mir bist. Wir sind doch Freunde. Oder? Wenn du was wissen willst, dann frage einfach. Ist für dich und mich einfacher. … Aber jetzt habe ich mal eine Frage.“ Erschro-cken sah ich ihn an. „Was hat eigentlich deine Freundin zu deinem Fell gesagt? Entschuldige, aber dein Pelz ist ja ganzschön heftig.“ Das hatte mich noch keiner gefragt. Ich war erst mal sprachlos. „Wie soll ich das jetzt verstehen? Ist nun mal so. Komisch war es schon, dass sie drauf bestand, dass ich ein Shirt anbehalten sollte, wenn wir gepoppt haben. Aber ist nun mal typisch Mann, bei einem mehr, beim anderen weniger. Wen es stört, der muss ja nicht hinsehen, ganz einfach. Wieso kommst du jetzt gerade darauf?“ „Weil mich das mal interessiert hat. Willst du da nichts machen? ... Oder striegelst du dich jeden Morgen nach dem Aufstehen und von dem Schlafengehen?“ Josh konnte den Satz kaum beenden, dann begann er zu lachen. „Entschuldige bitte, aber das wollte ich nicht!“ Mir war aber nicht zum Lachen. Ich stellte meinen Teller in die Spüle und ging in mein Zimmer, legte mich aufs Bett und hörte wie Josh telefonierte. Kurz darauf ging meine Tür auf. „Zieh dich an, ich will dir was zeigen. …Entschuldige.“ Ohne einen Kommentar zog ich meine Schuhe an, nahm meine Jacke und folgte Josh zum Auto. Ich sagte erst mal gar nichts, obwohl ich neugierig war, wo er auf einmal mit mir hin wollte. Und was wollte er mir zeigen? „Immer noch verärgert wegen vorhin? Ich wollte das nicht! Ehe du dich überfahren fühlst, wir fahren zum „Street- Club“, hier bin ich immer. Um gleich vorweg zu sagen, das ist kein direkter Schwulenclub, falls du das denkst, da kommen alle die hin, die Spaß haben wollen. Das Publikum sind Schwule, Lesben und Heteros.“ Ich konnte mir schon sowas denken, hielt aber einfach meinen Mund. Als wir da ankamen, war die Stimmung auf dem Siedepunkt. Alle sangen laut mit und tanzten wild durch die Gegend. Die meisten mit freien und Haarlosen Oberkörper. War schon ausgelassen, muss ich sagen. Da wo ich sonst hingehe ist selten mal so viel los. Und was wollte Josh mir nun zeigen? Ich sah mich um und sah aber nichts Besonderes.


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    „… Es war noch früh. Ich konnte nicht mehr schlafen und wollte dann Frühstück machen. Vorher wollte ich noch ins Bad. Also nur mit Slip trotte ich hin und kriege einen Schreck. Josh steht splitternackt vor dem Spiegel und rasiert sich. War mal wieder richtig peinlich. „Du kannst ruhig du-schen, ich bin gleich fertig.“ Schnell bin ich dann in die Du-sche, aber vorher noch schnell den typischen „Männerkont-rollblick“, ehe ich mich dann umgedreht habe. Alles an ihm stimmte einfach. Kein Bauch, richtig geile Muskeln und eben was mir auffiel, kein „Fell“ am Körper. Aber mir war dann noch was aufgefallen. An seinem Ding glänzte was. Auf die Schnelle konnte ich es nicht erkennen und nochmal hinsehen wollte ich nicht. Als ich dann angezogen in die Küche kam, hatte Josh schon alles fertig. Wir saßen zusam-men, aber sprachen nur über einfache Dinge. Von dem Club überhaupt nicht und warum ich da mit sollte. Hätte mich schon interessiert, aber irgendwann hätte er es mir dann schon gesagt. Ich legte mich noch etwas hin. Nachdem ich wieder munter war, bin ich noch einkaufen gegangen, da-mit Josh nicht immer alles erledigen musste und ich ja Zeit genug hatte. Als ich dann ins Wohnzimmer kam, stand ein blauer Karton auf dem Tisch und ein Brief lag obendrauf. Erst mal legte ich den Brief weg und sah in den Karton. Ein paar eigentümliche Geräte lagen drin. Einer sah aus wie ein Rasierapparat, der andere hatte eine Rolle und irgendwas war da eingebaut und noch so andere Teile. Ich sah auf den Deckel. Josh hatte einen kleinen Zettel drauf geklebt. „Fell- Pflege- Set“ Ich hatte einen anderen Namen dafür, „Das Schwulen- Einstiegs- Set“. Sauer ging ich in die Küche und holte mir ein Bier, was sonst nicht meine Art ist, denn am Tage trinke ich kein Bier oder sonst was. Ich hatte den Brief von Josh mitgenommen. Stellte mein Bier auf den Tisch und las, was er geschrieben hatte. Klang ja eigentlich alles plau-sibel, was er schrieb. Der Hammer waren aber die Fotos, die dabei lagen, so unter dem Motto „Vorher“ und „Nachher“. Die waren schon etwas älter. Aber wie Josh da-rauf aussah, hätte ich nie gedacht. So wie ich, zugewuchert und kleine Wampe und dann das andere nur 3 Monate spä-ter, ein ganz anderer Typ, so wie jetzt und das Bild war schon ein paar Jahre alt. Sollte ich es versuchen und mein Fell mal etwas schlichten. Ich holte den Karton in die Küche. Zu jedem Gerät hatte Josh etwas aufgeschrieben, eben für Dumme oder Erstlinge.
    Ich ging ins Bad und zog mich nackt aus. War schon etwas beängstigend, wenn man sich genauer ansieht. Auf meiner Brust kräuselte sich der schwarze Pelz. Auf meinem Rücken das Gleiche, zwar nicht ganz so schlimm, aber Fellpullover eben. Mein Schwanz war von dem dichten Busch drum herum versteckt. An meinem Sack hingen die Sackhaare lang runter, gut 5 Zentimeter. Arme und Beine waren nicht besser. Man konnte zwar noch Haut durch sehen, aber es war eben dicht, wie Josh sagte, ein dichtes Fell. Ich nahm den Bodygroom in die Hand und wog ihn ab. Noch zögerte ich, dann war es mir egal und begann dann mein ganzes Körperhaar zu stutzen. Sah auf einmal gar nicht mal so schlecht aus. Arme und Beine waren als nächstes dran, nur mit dem Rücken gab es Probleme. Josh muss da gelenkiger sein als ich. Alles war soweit gestutzt und ganz weg, gefiel mir so doch besser, nur den Busch untenrum hatte ich noch. Aber irgendwie passte das alles nicht mehr. Überall kurz und da volle Matte. Also stutzte ich den Teil auch noch. Nur um den Sack ging es eben schlecht, also alles weg, war die bessere Lösung. Ich sah auf den Fliesenboden. Ein Hauch von schwarzen Haaren lag um meine Füße. Schnell weggekehrt und dann nochmal geduscht und dann kam der Schock. Als ich vor dem Spiegel stand, waren da auf einmal, wo sonst mein dichtes Fell war helle Stellen. Sommer, schoss es mir durch den Kopf. Ich war ja schon etwas Braun, eben aber nicht an den Stellen, weil die Sonne ja nun mal nicht durchkam. Was ma-che ich jetzt? Ich zog mich erst mal an und hatte dabei ein komisches Gefühl überall, ich spürte die Kleidung auf mei-ner Haut. Selbst am Hintern, den ich erst gestutzt hatte und dann mal nur so ganz kahl gemacht hatte. Echt geiles Ge-fühl! Wirklich! Ich war gerade dabei die Geräte sauber zu machen, als Josh im Bad stand. Er sah was ich machte, grinste wie immer und ging ins Wohnzimmer. Ich kramte alles in den Karton wieder rein und nahm ihn mit und stellte ihn wieder auf den Tisch. „Danke, ich werde dir dann neue holen. Sind ja deine Sachen.“ „Irrtum, sind deine. Ich habe immer Ersatzgeräte. Kannst du behalten. … Willst du reden. …“ Sollte ich ihm jetzt etwa erklären, wie ich mich geschoren habe? „Ich habe es mal versucht und gefällt mir jetzt besser als vorher. … Mal sehen ob ich wei-termache. Fühlt sich besser an. … Aber ein Problem gibt es.“ Josh sagte nichts und grinste wieder. „Ich kann’s mir denken. Du hast jetzt helle oder weiße Stellen. Stimmt’s?“ Ich nickte. „Ich kenne mich eben nicht mit dem so aus wie ihr.“ Wieder so ein falscher Unterton. War wieder mal är-gerlich. „Kein Problem, gehst du ein paar Mal auf die Son-ne…“ „Das schmink dir ab! Ich gehe doch nicht auf den Nutten- und Schwulengrill.“ Josh antwortet nicht und rede-te einfach weiter, als ob er es nicht gehört hatte. „Ich emp-fehle die Einstiegsbank, das zieht langsam nach. Im Mo-ment kann man ja sowieso nicht zum See oder ins Bad und bis dahin, ist alles wieder gleich. Ok?“ „Wenn mich einer da sieht. Was sollen die denn denken?“ „Nichts! Du redest dir einfach zu viel ein und richtest dich immer nur danach, was die anderen sagen. Du bist Du und du machst etwas aus dir und ich helfe dir dabei, so einfach ist das.“ Ich sagte einfach nichts mehr, weil er ja recht hatte. „Und mein Bauch? Den kann ich ja wohl kaum stutzen?“ Diesmal wollte ich ihn etwas sprachlos sehen, war aber ein Irrtum. „Auch kein Problem, kommst mit in das Studio, wo ich hingehe. Keine Angst, ist kein Schwulentreff zum Poppen oder so. Sind zwar auch welche da, aber die sind nicht Schadenfroh oder lästern, wie deine anderen Kumpels. Ein-verstanden?“ Ich nickte nur. Auf dem Tisch stand immer noch eine kleine Schachtel. War die jetzt aus meinem Kar-ton? Josh stellte sie auf meinen blauen Karton. Ich nahm sie und sah einfach aus Neugier hinein. Da waren auch solche Ringe und Bänder und noch solche anderen Teile drin. Ich sah ihn fragend an? „Ach so, das sind kleine Spaßmacher für dein bestes Stück. Habe ich genug davon.“ Josh stand auf und ging in die Küche und begann etwas zum Essen zu machen. Da ich ja nicht heimlich rumstöberte, kippte ich den Inhalt auf den Tisch. Josh kam mit zwei großen Tassen Kaffee wieder und sah auf den Tisch. „Jetzt willst du be-stimmt wissen, was man damit alles machen kann?“ Ich sah lieber nicht auf und nickte nur. Er griff einen ganz norma-len. „Das ist ein Eichelring, sagt ja schon der Name, wo der hinkommt. Da du ja auch ohne Kapuze bist, …“Josh grinste und ich wurde rot. „Trägt sich dieser Ring für uns ganz geil. Bei jedem Schritt merkst du wo der Ring ist und macht ein gutes Gefühl, wirklich, aber immer auf die Größe achten. Trage ich sehr gern, aber hast du ja bestimmt gesehen … Der und der sind auch so welche. Der nennt sich <Krone>.“ Er hielt einen etwas breiten und flachen Ring in der Hand, der auch anders geformt war. Am Ende war er etwas breiter, wie eine kleine Spitze bei einer Krone. „Der ist schon angepasst auf die Form der Eichel. Das breite Stück kommt da hin, wo sonst das Bändchen beim Mann ist. Sieht zwar gut aus, ist aber etwas unbequem.“ Er nahm andere Ringe aus den kleinen Haufen. „Das sind die berühmten Cockringe. Die zieht man über alles drüber, wenn dein Bester noch klein ist, geht sonst nicht. Die sitzen sehr straff und wenn du einen Steifen hast, staut sich das Blut länger und du bleibst länger hart. Nicht schlecht zu tragen, aber kann auch Schmerzen bereiten, wenn du da zu stark bist. Zum Testen die aus Panzergummi, lassen sich auch abstreifen, wenn du voll breit bist. Bei den Metallringen geht dann nur eine Flex.“ Ich war überrascht wie Josh auf einmal sprach. Schwanz, Sack Steifen und so, hatte er sonst nie gesagt. Ich sah ihn von der Seite an, was er, hoffte ich, nicht bemerkte. Ich nahm ein anderes Teil und zeigte es ihm. „Ah, das ist ein Positionshalter oder Schwanzfessel. … Durch die Schlaufe ziehst du deine Eichel und ziehst das Band fest. Den kleinen Haken kannst du dann an deinem Slipbund einhaken und dein Kleiner bleibt immer an derselben und in derselben Position und fällt nicht im Slip hin und her oder hoch und runter. Trage ich auch. Den mit der Kette, trägst du auch so, nur hängt die Kette am Slip etwas raus. Habe ich immer, wenn ich beim Strippen bin, bei der holden Weiblichkeit, dann können sie mal leicht dran ziehen und sehen, was sich in meinem String bewegt.“ Ich muss jetzt wieder mal dumm geguckt haben. „Das sieht man nicht. … Wenn du eine gut sitzende Jeans anhast, sieht man bei jedem Schritt, wenn dein Schwanz hin und her rollt. So ist er an einer Stelle. Du kannst ganz normal aufs Klo, stört nicht. … Probiere es mal aus, wenn du willst.“ Josh stand auf und ging wieder in die Küche. Ich räumte alles zusammen und ging ihm nach und blieb in der Tür stehen. „Warum tust du das?“ Josh sah sich um. „Warum tue ich was?“ „Na das alles hier…?“ „Weil ich dir helfen will, was aus dir zu machen? Meine Bilder hast du ja gesehen, so warst du auch und hast es endlich einge-sehen, dass man mehr aus sich machen kann, mit Tricks und Kniffe.“ „Trotzdem“ „Du bist alleine. Du bist bestimmt der Jüngste bei dir in der Abteilung.“ Ich nickte. Ich war mit meinen 25 Jahren wirklich der Jüngste. Alle anderen waren dann erst ab 45 bis fast zur Rente. Schon klar, dass man sich kaum mal traute was zu fragen, weil es dann immer gleich hieß, „Du bist ein Mann und Männer machen so was nicht und das ist nicht männlich. Ergo, habe ich eben immer meine Klappe gehalten. „Freunden hilft man, wenn es geht und bei dir ist noch einiges, was du ändern kannst um wirklich ein echter steiler Typ zu werden, der wieder Chancen bei Frauen haben sollte.“ Der letzte Satz brachte mich zum Staunen. Josh sah mich wieder an. „Hattest du etwa gedacht, ich will dich umfunktionieren und zu einem Schwulen machen?“ Ich war ratlos. Josh setzte sich an den Tisch und winkte mich ran. „Setz dich. Nun mal ganz im Ernst. Man kann keinen Hetero einfach mit ein paar Dingen zum Schwulen machen, das geht nicht so einfach. Irgendwie ist das schon drin, aber kommt nicht hoch. Wenn die Zeit oder irgendwas anderes dann diesen Impuls, dieses erste Gefühle hervorbringen, ist er auch noch nicht schwul. Schwul sein ist eine Lebensauffassung, ein Lebensinhalt, wo es aber nicht immer nur um Sex geht. Also keine Angst.“ …“


    §§§


    „… Mein Urlaub war fast zu Ende. Hin und wieder sind wir zu meiner Wohnung gefahren, aber so wie es da noch aus-sah, war mit den 6 - 8 Wochen wohl etwas früh gewesen. Josh und ich verbrachten viel Zeit. Ich traf mich mit meinem Kumpels, die aber nicht viel von meiner Veränderung be-merkten. Josh beriet mich beim Klamottenkauf und riet mir endlich auf die alten Buchsen mit Eingriff zu verzichten. Stück für Stück änderte sich nicht nur mein Aussehen auch mein Geschmack, was Kleidung betraf. Jetzt wo ich wieder eine vernünftige Figur hatte, konnte ich es einfach machen. Josh musste für ein paar Tage weg. Die letzten Tage vom Urlaub wollte ich noch was unternehmen. Am Nachmittag ging ich ins Freibad. Ein paar Kollegen grüßten freundlich und sahen mich erstaunt an. Gabi war mit ihrer Freundin auch da. Als ich an ihr vorbeiging, ließ sie mich nicht aus den Augen. Als ich dann später im Kaffe saß, natürlich nur in Badehose, eben zeigen, was man hat, setzte sie sich zu mir. „Was ist denn mit dir los? Du hast dich ja total verän-dert. Ich habe dich kaum wieder erkannt. Was hast du denn gemacht?“ Ich sah sie grinsend an, wie Josh es jetzt be-stimmt auch tun würde. „Gefällt es dir nicht? Ich wollte endlich mal aus den alten Trott raus und das ist draus ge-worden.“ „Gefallen? Du siehst klasse aus. Warum aber erst jetzt? Ich habe da so Sachen gehört. … Hat das was damit zu tun?“ „Glaube ich eher nicht. Aber wenn du meinst, glaube es einfach.“ Ich grinste wieder. Gabi blieb noch eine Weile und wir redeten, was wir sonst vorher selten gemacht haben und lachten auch zusammen und dann verabredeten wir uns für den Abend in der Disco. Für den Abend warf ich mich dann richtig in Schale. Schicken Pulli, knackige Jeans, eben wie aus dem Ei gepellt und bin dann los. Gabi war aber erst nicht allein. Warum auch? Meist waren ihre Tussis und ihre Freunde mit, die mich schon etwas komisch ansahen, denn sie kannten mich ja auch noch von dem „Vorher“. Nach dem mich Gabi dann rumgezeigt hat, so kam es mir dann langsam vor, zogen wir dann auch weiter.
    Der Abend war soweit ganz schön. Ich brachte sie nach Hause, mit einem kleinen Hintergedanken, den sie be-stimmt gelesen hatte. Kaum in der Wohnung ging das gro-ße Liebesspiel los. Wir haben im Flur am Boden gelegen und geknutscht, was das Zeug hielt und uns Stück für Stück entblättert. …… … Als sie eingeschlafen war bin ich dann los.




    §§§


    „ … Ich traf mich jetzt hin und wieder mit Gabi, meist ende-te das dann im Bett. Fragen hat sie kaum gestellt. Sie fand nur, dass ich jetzt richtig geil aussehen würde und sie im-mer Lust hätte, wenn sie mich nackt sieht. Na gut, mein Körper war jetzt in Form, aber mein Teil gefiel ihr schon früher wegen der Länge und Dicke, ist nun mal ein richtige Bumshammer, meinten auch meine Kumpels, wenn wir mal FKK machten. Ist schon lange her. … Ein Abend bin ich dann spät von Gabi gekommen. Josh hatte ich nicht viel da-von erzählt. Warum, weiß ich nicht. Ich komme die Treppe hoch und er sitzt vor der Wohnungstür und schläft.
    Alles habe ich ja schon bei ihm erlebt, aber sowas noch nie.
    Als ich mich runter beugte merkte ich, dass er ganz schön zu war. Ja, nicht nur ich trinke mal einen zu viel. Also habe ich ihn erst mal in sein Schlafzimmer gebracht und dann angefangen ihn auszuziehen. Viel hat er nicht mitbekom-men, hoffe ich heute noch. … Ich hoffe, was ich erzähle, er-fährt keiner! … Ich habe ihn dann komplett ausgezogen, nur noch seinen Slip hatte er an. Ich wusste jetzt nicht, was ich tun sollte. Vorsichtig habe ich ihm den Slip ausgezogen. Josh lag nackt vor mir. Ich sah ihn jetzt das erste Mal kom-plett nackt und konnte hinsehen, anders als im Bad, was wir auch hin und wieder zusammen benutzten. Ich weiß nicht, was mich geritten hatte, aber ich wollte ihn mal berühren. Ich legte meine Hand vorsichtig auf seine Brust. Seine Haut war schön warm, fast heiß und ganz weich. Langsam ließ ich sie zu seinem Bauch gleiten, der jetzt im liegen noch flacher war. Ich sah zu seinem Schwanz. Sein Schamhaar war kurz und richtig dunkel. Sein Schwanz hing fast bis zum Laken runter und er hatte seinen Eichelring um, was sofort ins Auge stach und wirklich geil aussah. Leicht strich ich über seinen Schwanz. Als ich ihn ganz sacht berührte, merkte ich wie mein Schwanz in der Hose langsam steif wurde. Ich zog schnell meine Hand weg, deckte ihn zu und ging in mein Zimmer. Als ich im Bett lag, konnte ich diesen Anblick und das Gefühl nicht gleich vergessen. War ich jetzt doch schwul? ... Josh saß schon in der Küche am Tisch und trank Kaffee. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. „Tut mir leid.“ Josh sprach leise. „Aber wir haben noch etwas gefeiert und dann weiß ich nichts mehr. Pitt wollte mich nach Hause bringen. … Hast du mich…? Ich setzte mich ihm gegenüber. „Du hast vor der Tür gesessen und geschlafen. Ich habe dich reingebracht und ins Bett gebracht. Ich hoffe es hat dir nichts ausgemacht, dass ich dich ausgezogen habe.“ „Nein, ist ja normal, würde ich auch machen. … Ist mir schlecht. … So was passiert mir sonst kaum. War Pitt nicht hier?“ Ich schüttelte mit dem Kopf. „Sollte er?“ „Eigentlich ja. Er fährt heute wieder zurück nach Holland und bleibt wieder da. Seine Wohnung hatte er schon aufgegeben. … Oh, ist mir schlecht. … Stört es dich, wenn ich mich hinlege? Ist ja unser letztes Wochenende hier?“ Ich erschrak. Stimmt ja, meine Wohnung war ja fertig und wir wollten was unternehmen. „Leg dich mal hin, ist ja noch früh am Morgen.“ „Oh, danke! Nicht böse sein.“ Josh stand auf und bevor er ging, gab er mir einen Kuss auf die Wange und verschwand mit schlurfendem Schritt ins Schlafzimmer. Ich saß total „baff“ auf meinem Stuhl. War ihm das gerade bewusst oder hatte er das nur so gemacht? Als er mir diesen Kuss gab, zog sich ein richtiger Blitz durch meinen Körper, wie ein Stromschlag, echt abgefahren war das. Ich sah kurz nach Josh, der fest schlief und begann meine Sachen zusammen zu packen. Aber wenn ich ehrlich zu mir selber war, wollte ich nicht wieder von ihm weg, ich moch-te ihn. Als ich von meiner Tour zurückkam, saß Josh in der Küche und sah schon etwas besser aus als vorher. „Ich hatte keine Lust was zu kochen.“ Josh sah mich etwas betrübten Blick an. „Ich lade dich ein. Einverstanden?“ Ich nickte nur. Josh stand auf und zog sich an, aber diesmal ohne einen Kuss. Also war das von heute Morgen bestimmt nur so eine Reaktion in seinem Dusel. Josh war die ganze Zeit so ruhig. Sonst redeten wir über Gott und die Welt und heute saß er nur da und sah mich an, dann wieder irgendwo hin und dann wieder mich. Ich traute mich nicht zu fragen. Wir hol-ten dann noch meine restlichen Sachen und fuhren zu mei-ner Wohnung.


    §§§


    Auch wenn ich nicht bei Josh wohnte, sahen wir uns immer, wann wir Zeit hatten. Irgendwie brauchte ich seine Gegen-wart. Er hatte aus mir das gemacht, was meine Kollegen und Kumpels jetzt neidisch werden ließ. Aber wenn ich ehrlich bin, fehlte er mir sehr. Mit Gabi lief auch alles bestens. Wir trafen uns machten Sachen, die wir nie vorher zusammen unternommen hatten und meist endete dann alles bei ihr im Bett. Abends, wenn ich dann alleine zu Hause war und mich mit keinem traf, dachte ich oft an Josh und mir ging das Bild von ihm, wo er da nackt vor mir auf dem Bett gelegen hatte nicht mehr aus dem Kopf. … Gabi war, wie sie es öfter mal tat zu ihren Eltern gefahren. Ich war erst ein paar Mal mit, so nach dem Motto „Vorher“ und „Nachher“, davon hatte ich aber die Nase voll und blieb dann hier. …
    Ja, dann kam der bewusste Abend, von dem keiner was er-fahren durfte. … Ich hatte keine Lust bei mir rumzuhängen und beschloss Josh zu überraschen. Also rauf auf die Karre und hingedüst. Josh sah mich ganz erschrocken an, als ich vor der Tür stand. Endlich konnte ich sein Grinsen wieder mal sehen, als ich eintrat. Wir erzählten und er zog sich da-bei weiter an. Ohne zu überlegen sind wir dann los, in ir-gendeinem Club. Der Abend war ganz toll und ausgelas-sen. Komisch war schon, als mich einer so richtig angebag-gert hatte und mir über meinen Hintern strich. Josh stand abseits und hatte alles gesehen und musste grinsen. Man gut, dass es dunkel war, sonst hätte jeder sehen können, wie peinlich mir das war und ich bestimmt rot geworden bin. Wir waren beide in bester Laune, als wir bei Josh ankamen. Lust zu fahren hatte ich nicht. Josh zog sich aus und ging duschen. Keine schlechte Idee, dachte ich und bin auch ins Bad. Nur mit Handtuch saßen wir im Wohnzimmer, wie früher, als ich noch hier wohnte und dann auch nach dem Duschen nur ein Handtuch umhatte und erzählten und tranken noch etwas. … Ich weiß einfach nicht, was mich dann geritten hatte. Ich wollte Josh berühren und stich über seine Brust und sah ihn an. Wir sahen uns still an. Langsam kamen sich unsere Gesichter näher. Erst spürte ich einen Kuss auf der Stirn, dann auf der Nasenspitze und dann spürte ich seine warmen Lippen auf meinem Mund. Seine Hände strichen über meinen Bauch. Meine Hand lag bei ihm im Schritt auf dem gespannten Handtuch und ich konnte seinen steifen Schwanz unter meiner Hand spüren, wie er gegen das Handtuch stieß und immer steifer wurde. Sein Kuss, der nicht enden wollte, seine Hand auch da, wo ich meine hatte und ich spürte die Wärme seiner Hand, das machten mich heiß auf mehr. „Komm“, hauchte mir Josh ins Ohr. Wir lagen auf dem Bett und spürten unsere heißen Körper. Langsam löste er mein Handtuch und bedeckte meinen ganzen Körper mit Küssen. Fühlte sich das gut an? Ich war total geil auf mehr…. Das Gefühl, was dann kam, kann ich nicht beschreiben. … Alles drehte sich um mich. … Nach dem Rausch bin ich eingeschlafen. Irgendwann bin ich dann wachgeworden. Josh schlief immer noch fest. Was hatte mich geritten? Warum habe ich das nur gemacht? Ich stand leise auf und fuhr nach Hause. Ob er den Zettel, den ich geschrieben habe richtig versteht?


    §§§

    „ … Über diese Nacht habe ich mit keinem gesprochen, nicht mal mit Josh. … Wir trafen uns erst zwei Wochen spä-ter wieder mal, aber keiner von uns sagte dazu etwas. Ich war ihm deshalb auch dankbar. Ich habe die Tage danach noch lange über diese Nacht nachgedacht.

    „ … Der Sommer ging dann auch zu Ende. Mit Josh habe ich mich weiter getroffen. … Ob ich mit Josh, obwohl ich noch mit Gabi zusammen war geschlafen habe, darüber möchte ich jetzt nichts sagen. … Gabi und ich hatten dann hin und wieder Krach, dann bin ich zu Josh. An einem Abend war mal wieder die Hölle los. Ich fuhr zu meiner Wohnung, die, seit dem ich mit Josh doch sehr eng be-freundet war immer in Ordnung war. Josh wollte noch kommen. Ich habe dann die ganze Nacht gewartet. In der Woche habe ich nie bei ihm angerufen, dass wollte ich nicht, hätte ich mal tun sollen. … Mit Gabi ging dann auch wieder alles soweit, aber Josh ging mir nicht aus dem Kopf. Wo steckte er nur? Das war nie seine Art, sich einfach nicht zu melden. … Gabi war bei mir, wir wollten ihr Geburtstag feiern und hatten auch ein paar Freunde eingeladen. Am frühen Abend klingelte es. Neugierig stand ich auf und ging zur Tür. Pitt stand davor und sah mich an. „Endlich habe ich dich gefunden!“ Gabi stand hinter mir und musterte Pitt. „Wer ist denn das?“ „Ein guter Freund. Geh´ mal ich komme gleich.“ „Was ist los? Wo ist Josh? Ich kann ihn nicht erreichen und zu Hause ist er auch schon seit drei Wochen nicht.“ „Du weißt das nicht? Josh liegt im Kran-kenhaus im Koma.“ „Aber…“ „Ich war abends bei ihm, da hat er einen Anruf erhalten und wollte noch mal weg, ich glaube zu dir. Er hatte einen Unfall.“ „Aber warum erfahre ich erst jetzt….“ „Weil ich erst heute deine blöde Adresse gefunden habe.“ Pitt wollte gehen. „Warte ich komme mit!“
    Ich nahm meine Jacke. „Wo willst du jetzt hin? Wir haben Gäste, vergiss das nicht.“ schrillte Gabi im Flur. „Zu Josh, der liegt im Krankenhaus.“ Ehe sie was sagen konnte war ich schon weg. Josh lag, als ober er schläft, was ich ja hin und wieder gesehen hatte. Er lag ganz ruhig im Bett. Ein Schwester kam und ich überhäufte sie mit Fragen. Ich fuhr dann noch zu seiner Wohnung holte Sachen für ihn und fuhr dann wieder zu mir. Gabi saß sauer mit René noch am Tisch. Ich sah auf die Uhr, es war 23.00 Uhr. „Ich weiß jetzt alles. Du schwule Sau. Vögelt mit mir und dann mit diesem Kerl rum. René hat mir alles erzählt.“ Der saß schadenfroh grinsend in meinem Sessel. Er hatte mich öfter mit Josh ge-sehen, aber dass er auch mit seinem Lover in dem Club war, das verschwieg er. Was solls, wenn er damit glücklich wird.
    Mir war auf einmal alles egal. „Und wie fühlt man sich als Arschficker, der mit Frauen vögelt?“ Gabis schrille Stimme konnte nerven. „Du hast doch keine Ahnung. Dein guter Kumpel René kann dir auch die Frage beantworten. Oder?“
    René sah mich und Gabi nicht an. „Wer fickt denn nun bes-ser. Ich oder dein schwuler Freund Josh?“ „Soll ich ehrlich sein. Wenn ich dich vögele, kann ich es mir auch gleich sel-ber machen.“ Gabi holte tief Luft. „Das Beste ist, du gehst und kommst nicht wieder. …. Ich liebe Josh!“….“

  • Materialsammlung Datum15.02.2013 12:14
    Thema von tomboth im Forum Recherche

    Hallo Schreiberlinge Jung und Alt
    Ihr habt eure Idee, toll, jetzt kommt der Hintergrund, der wichtig ist und stimmig sein sollte.
    Das Internet bietet viel Möglichkeiten, bringt aber auch kleine Gefahren mit sich, leider.
    Sammelt Material, wenn schon möglich kapitelbezogen. Tip Wikipedia ist sehr gut für Recherche.
    Kopiert euch nur das was ihr benötigt um nicht in der Datenmenge unterzugehen.
    Beim Lesen, dann nocheinmal aussieben und markieren, hilft für Stichpunkte zum Thema.
    Bilder, Bilder, Bilder für eure Geschichte sammeln, dann habt ihr eine Ansicht und könnt sie besser im Text gestalten.
    Gesichter - Bilder helfen, wenn man etwas zum Ausdruck bringen möchte, Trauer, Freude.....

    Immer vor der Suche Schwerpunkte festlegen. Was suche ich?

    WICHTIG!!!
    Lest euch eurer Material durch, lasst es "sacken" und schreibt dann später weiter, dann besteht nicht die Gefahr, etwas zu übernehmen!!!!

    Wenn noch Fragen sind, einfach fragen.

    Viel Spass beim Suchen und dem richtigen Finden

    Thomas

  • Kleiner TippDatum15.02.2013 11:57
    Thema von tomboth im Forum Schreibideen

    Hallo Schreiberlinge Jung und Alt.

    Bevor die Worte aus den Händen fließen ist ja immer die Idee und das Wie? die große Frage. Papier und Stift ist erst einmal wichtig. Legt Euch einen "Fahrplan" an.
    - Wie beginnt die Geschichte?;
    - Was soll geschehen (Handlung 1 und später Handlung 2, kommt dann aus der Handlung heraus, keine Sorge) ;
    - Wie soll sie enden? (offenes Ende oder Abschluss der Geschichte)
    Dann habt ihr schon mal den Weg, den ihr gehen wollt! Keine Angst, eine "Umleitung" kommt bestimmt mal.
    Ganz wichtig sind immer Namen und ein kleiner Hintergrund zur Figur, ihr solltet ja eure "Kinder" kennen.
    Macht eine kleine Tabelle, z.B. Figur: Name, Alter; Funktion: Was macht die Figur, kleine Besonderheiten.... beim Schreiben ergänzen und ihr seid immer auf dem neusten Stand.

    Ganz WICHTIG!!!
    Hängt euch nicht an Seitenzahlen auf! Das blockiert das Schreiben!

    Wer Tip und Rat für sehr gute Kurzgeschichten sucht, muss bei Caro fragen, die Geschichten sagen in wenigen Seiten viel aus und sind echt klasse!
    Ich bin der "Ausmaler". Was Caro in 4 - 5 Sätzen schreibt, dafür brauche ich ein paar Seiten.

    Also dann spitz den Stift und lasst die Tasten klappern

    Thomas

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