Liebeslüge

Es war der letzte Sommer meiner Kindheit. Der Sommer in dem ich endgültig erwachsen werden musste.
Es waren die heißesten Tage, die unsere kleine Stadt seitlangem erlebte. Ich war glücklich. Björn holte mich jeden Tag ab und wir gingen mit den anderen aus der Clique ins Freibad. Björn wich nicht von meiner Seite, hielt meine Hand und als er mich das erste Mal küsste, ging ich auf Wolken.
Mein Glück war so groß, dass ich dachte, nichts könnte mir je schaden. Ich war der Überzeugung kein Mensch könnte so glücklich sein. Bis zu dem Abend, als ich ungewollt Zeuge eines Gesprächs wurde, dass nicht für mich bestimmt war.
„Bitte Doro. Ich liebe dich!“
Hätte mir jemand ein Messer ins Herz gerammt, es hätte nicht schlimmer sein können.
„Das soll ich dir glauben? Du bist seit Wochen mit Ria zusammen.“
„Aber nur weil ich dich eifersüchtig machen wollte.“
„Interessante Art und Weise, mir deine Liebe zu beweisen, in dem du andere Mädchen küsst.“
„Was soll ich tun? Ich mache sofort Schluss mit ihr, wenn du es willst.“
Das „Messer“ rotierte in meinem Herzen.
„Du bist grausam Björn. Das Mädchen kann einem richtig leidtun.“
Ich wandte mich ab und rannte nach Hause. Seine Antwort wollte ich nicht hören.
Es dauerte lange, den Schmerz zu überwinden. Irgendwann tat es nicht mehr weh. Und am Ende blieb nur die Erinnerung an den ersten Kuss, dieses Sommers.